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Mehr Rechte für Frauen und Kinder

Japan beschließt Gesetzesänderung zur Stärkung geschiedener Frauen

Das japanische Parlament hat eine Gesetzesänderung verabschiedet, dass die Anerkennung der Vaterschaft nach einer Scheidung neu regelt und die Situation von geschiedenen Frauen im Land deutlich erleichtert.

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Das derzeitige Gesetz besagt, dass ein Kind, das innerhalb von 300 Tagen nach der Scheidung der Mutter geboren wird, als von ihrem früheren Ehemann abstammend gilt, egal ob er der Erzeuger ist oder nicht.

Gesetzesänderung hebt Verbot für Frauen auf, 100 Tage nach einer Scheidung wieder zu heiraten

Viele Frauen in Japan lassen ihre Kinder daher nicht in das Familienregister eintragen, um zu verhindern, dass ihr früherer Ehemann automatisch als Vater anerkannt wird. Dies erschwert den Kindern oft den Zugang zu Gesundheits- und anderen Leistungen.

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Mit der Gesetzesänderung, die mehrheitlich verabschiedet wurde, wird auch die Vorschrift abgeschafft, die es Frauen verbietet, innerhalb von 100 Tagen nach einer Scheidung erneut zu heiraten.

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Durch die Änderung wird der frühere Ehemann innerhalb der 300-Tage-Frist nur dann als Vater angesehen, wenn die Frau zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes nicht wieder geheiratet hat.

Die Gesetzesänderung wird in den nächsten 10 Monaten in Kraft treten und gilt dann für alle danach geborenen Kinder.

Stärkung des Rechts von Müttern und Kindern

Die neue Frist für die Einreichung eines Schlichtungsantrags wird auf drei Jahre nach Kenntnis der Geburt festgelegt, wobei das Recht auf Mütter und Kinder ausgedehnt wird. Kinder, die vor dem Inkrafttreten des geänderten Gesetzes geboren wurden, werden im ersten Jahr der Umsetzung rückwirkend einbezogen.

Im Rahmen des derzeitigen Schlichtungssystems, das auf geschiedene Männer beschränkt war, die die Vaterschaft für Kinder, die innerhalb von 300 Tagen nach der Scheidung geboren wurden, bestreiten wollten, wurde die Frist auf ein Jahr festgelegt.

Außerdem besagt die Gesetzesänderung auch die Abschaffung des elterlichen Rechts, Kinder zu bestrafen, wobei eindeutig festgelegt wird, dass körperliche Bestrafung sowie verbale Handlungen, die der gesunden Entwicklung eines Kindes schaden, nicht zulässig sind.

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