Nach dem Online-Gipfel der G-7-Staaten, der am ersten Jahrestag der russischen Invasion der Ukraine stattfand, steht Japan wachsenden Erwartungen der G-7-Mitglieder gegenüber, sich auch auf andere Themen zu konzentrieren.
Der G-7-Gipfel wird am 19. Mai in Hiroshima starten. Japans Premierminister möchte dort seine Vision einer Welt ohne Atomwaffen vorstellen, auch aus dem Hintergrund heraus, dass die Sorge groß ist, dass Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine doch Atomwaffen einsetzten könnte.
Liste der Herausforderungen für die G-7-Staaten ist lang
Aber die Liste der Herausforderungen für die G-7-Staaten ist lang und reicht von vielen Punkten, die die Wirtschaft betreffen, über den Kampf gegen den Klimawandel bis hin zu weltweiten Gesundheitsfragen.
Japan könnte unter anderem einen Beitrag zur Förderung einer besseren Gesundheitsversorgung in anderen Ländern leisten, in dem es seine Erfahrung teilt, da das Land seit 1961 eine öffentliche Krankenversicherung hat.
Beim Kampf gegen den Klimawandel könnte das Land eine führende Rolle bei der Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen einnehmen, in dem es sich für Technologien einsetzt und selbst in diese investiert.
Am Freitag hielten die G-7-Staaten unter dem Vorsitz von Japan ein Onlinemeeting ab, um die Einheit der Länder zu stärken und ihre Solidarität mit der Ukraine zu demonstrieren. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm an dem Treffen teil.
Die G-7-Mitglieder forderten Russland auf, seine Aggression zu beenden und seine Truppen sofort, vollständig und bedingungslos, abzuziehen. Zudem kritisierten sie in einer gemeinsamen Erklärung davor, dass Moskaus Nuklearrhetorik inakzeptabel ist.
Japan kann der Ukraine nur eingeschränkt helfen
Dies zeigt, dass man sich bei dem Treffen auf die russische Invasion konzentriert hat. Ein wichtiges Thema, aber Japan kann im Vergleich mit anderen Ländern relativ wenig tun, da man aufgrund der pazifistischen Verfassung keine militärische Hilfe leisten kann. Anders als zum Beispiel Deutschland, das zum Beispiel zugesagt hat, Leopard-Panzer zu schicken.
Anders sieht es bei Themen aus, die ebenfalls dringend sind, durch die russische Invasion in der Ukraine allerdings etwas ins Abseits gerutscht sind.
Japan hat zum Beispiel versprochen, bis zum Jahr 2050 kohlenstoffneutral zu werden, indem es die Forschung und Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien und anderer Ressourcenbranchen beschleunigt. Daher könnte Japan hier eine wichtige Vorreiterrolle innerhalb der G-7 einnehmen.