Die japanische Regierung hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, das den Weg für einen besseren Datenschutz im Internet ebnet. Der Vorschlag sieht vor, dass Unternehmen verpflichtet werden, die User zu informieren, wenn Daten an Dritte weitergegeben werden.
Damit soll verhindert werden, dass Informationen ohne das Wissen von Nutzern gesammelt werden, um sie für gezielte Werbung zu nutzen. Dies umfasst auch Daten, die über die Messaging-App Line erfasst werden.
Verstöße gegen den Datenschutz sollen teuer werden
Zusätzlich zum besseren Datenschutz werden auch große Telekommunikations-, Social-Media- und Suchmaschinendienstleister dazu verpflichtet, ihre Richtlinien zum Umgang mit Informationen zu veröffentlichen.
Wer gegen das Gesetz verstößt, wird zu einer Nachbesserung aufgefordert und muss eine Geldstrafe zahlen.
Japan versucht bereits seit geraumer Zeit, die Datensammelwut der Internetkonzerne einzuschränken. Seit 2019 arbeitet die Regierung an Regeln, die der europäischen DSGVO ähneln.
Breitband-Internet in ländlichen Gebieten
Der Gesetzesentwurf sieht auch ein System vor, das dafür sorgen soll, dass entvölkerte Gebiete in Japan weiterhin mit Breitband-Internet versorgt werden. Die so entstehenden Kosten sollen Unternehmen auf Nutzer von Mobiltelefonen und anderen Diensten umlegen.
Nach einer Schätzung des Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation können landesweite Breitbanddienste mit monatlichen Mehrkosten von etwa 8 Yen (ca. 0,064 Euro) pro Vertrag aufrechterhalten werden.