Japan wird seine Exportbeschränkungen für wichtige Materialien, die in der Chipherstellung benötigt werden, für Südkorea aufheben und reagiert damit auf Südkoreas Rücknahme einer Beschwerde bei der Welthandelsorganisation.
Die Entscheidung wurde vom Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (Meti) direkt nach den ersten Gesprächen zwischen Japans Premierminister Fumio Kishida und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol am Donnerstag getroffen.
Aufhebung der Exportbeschränkungen als Zeichen der Annäherung
Japan führte die Exportbeschränkungen 2019 als Reaktion auf ein Urteil eines südkoreanischen Gerichts ein, nachdem japanische Firmen eine Entschädigung für ehemalige südkoreanische Zwangsarbeiter zahlen sollten.
Die Beschränkungen galten für fluoriertes Polyimid, Resists und Fluorwasserstoff, die bei der Herstellung von Chips verwendet werden und für die südkoreanische Industrie wichtig sind.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern verbessert sich allerdings allmählich, nachdem Südkorea einen Vorschlag unterbreitet hat, um den Streit um die Frage der Entschädigung zu lösen.
Das Meti erklärte, dass man auch prüfen werde, ob Südkorea wieder als präferenzieller Handelspartner anerkannt werden sollte, nach dem dieser Status kurz nach der Einführung der Exportkontrollen aufgehoben wurde.
Wirtschaftsverbände gründen gemeinsame Stiftung
Neben den Regierungen der beiden Länder kommen sich auch die größten Wirtschaftsverbände Japans und Südkorea wieder näher.
Die Japan Business Federation und die Federation of Korean Industries kündigten am Donnerstag an, dass sie eine Stiftung für eine zukünftige Partnerschaft gründen werden.
Zudem wollen beide Verbände auch Forschung betreiben und Fragen aus den Bereichen Energiesicherheit und Dekarbonisierung, den Umgang mit der älteren Gesellschaft sowie geologische Risiken gemeinsam behandeln.
Die Zusammenarbeit soll zudem südkoreanischen Studierenden ermöglichen, einfacher Jobs und Praktika in japanischen Unternehmen zu finden.