Die japanische Regierung hat ihre Konzepte zur Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff im Rahmen der Bemühungen um eine Reduzierung der Kohlenstoffemissionen verabschiedet.
Geplant ist, das jährliche Volumen bis 2040 auf 12 Millionen Tonnen zu erhöhen und in den nächsten 15 Jahren 15 Billionen Yen (etwa 100,5 Milliarden Euro) zu investieren, um die notwendigen Lieferketten aufzubauen. Für die Finanzierung sollen sogenannte GX-Anleihen ausgegeben werden.
Japan geht mit der Wasserstoff-Strategie andere Wege
Anders als viele andere Länder, die auf den schnellen Ausbau von Sonnen- und Windenergie und Erdwärme setzen, konzentriert sich Japans Strategie für die Dekarbonisierung auf die Nutzung von „sauberer“ Kohle, Wasserstoff und Kernenergie, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu überbrücken. Die russische Invasion der Ukraine hat die Sorge um die Energiesicherheit des Landes verstärkt.
Grund dafür, dass Japan auf Wasserstoff setzt, ist die Tatsache, dass das Land nur wenige fossile Brennstoffe zur Verfügung hat und stark von Importen abhängig ist. Zudem stößt der Ausbau der erneuerbaren Energien immer wieder auf großen Widerstand und Projekte geraten auch durch die Unternehmen selbst ins Stocken.
Experten haben die japanische Regierung kritisiert und argumentiert, dass diese Strategie vor allem den Interessen der Großindustrie dient, da sich Japan bisher auf Wasserstoff aus fossilen Quellen verlassen hat.
Der nun beschlossene Plan priorisiert neun Bereiche, darunter die Entwicklung von Wasserelektroladeanlagen, Brennstoffspeicherbatterien und Großtankwagen für den Transport von Wasserstoff.
Japan strebt asiatische „Null-Emissions-Gemeinschaft“ an
Bei einem Treffen mit führenden Vertretern der Industrie in der vergangenen Woche erklärte Premierminister Fumio Kishida, dass Japan eine asiatische „Null-Emissions-Gemeinschaft“ anstrebt, die japanische Technologien in den Bereichen Wasserstoff, Ammoniak und andere Dekarbonisierungs-Technologien einbindet.
Japan hat im Februar einen Plan zur sogenannten „grünen Transformation“ verabschiedet, der die Förderung von Solarbatterien, Offshore-Windenergie und Kernenergie vorsieht. Ebenfalls zur „grünen Transformation“ gehört ein CO₂-Zertifikatshandel, dessen Einnahmen für die Finanzierung weiterer Maßnahmen genutzt werden soll. Allerdings ist dieser Plan bereits in die Kritik geraten.