Japan hat Russlands Annexion von Teilen der Süd- und Ostukraine kritisiert. Premierminister Fumio Kishida teilte dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyj mit, dass sein Land den russischen Schritt niemals anerkennen werde. Kishida betonte dabei, dass es sich um ein Akt handele, der internationales Recht verletze.
Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte am Freitag, dass die Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebieten, nachdem dort Scheinreferenden abgehalten wurden.
Japan erwägt weitere Sanktionen gegen Russland
Nach seinem Telefongespräch mit Zelenskyj erklärte der japanische Premierminister, dass Japan weitere Sanktionen gegen Russland in Erwägung ziehen und die Ukraine weiterhin in ihren Bemühungen unterstützen werde, den von Moskau im Februar begonnenen Krieg so bald wie möglich zu beenden.
Zuvor hatte Japans Außenminister Yoshimasa Hayashi Russland am Freitag in Tokyo scharf kritisiert und erklärt, dass Moskaus Vorgehen die Souveränität der Ukraine verletzt.
Japan werde niemals einseitige Maßnahmen übersehen, die den Status quo gewaltsam verändern und werde eng mit den G-7 Staaten und der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um die Ukraine zu unterstützen, so Hayashi auf einer Pressekonferenz.
G-7-Staaten verurteilen Annexion
Die Ukraine hat die Abstimmungen verurteilt und die Staats- und Regierungschefs der G-7-Staaten erklärten, sie würden die Referenden oder eine Annexion niemals anerkennen und drohten mit einer Ausweitung der Sanktionen.
Bereits kurz nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar hatten sich die G-7-Staaten auf Sanktionen gegen das osteuropäische Land verständigt.
Nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine haben sich die Beziehungen zwischen Tokyo und Moskau drastisch verschlechtert.
Anfang September hat Russland ein Abkommen mit Japan aufgekündigt, das ehemaligen japanischen Bewohnern einer Inselgruppe vor Hokkaido visafreie Besuche ermöglicht. Russland hat die japanische Regierung kritisiert, weil es sich an den westlichen Sanktionen gegen Moskau als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine beteiligt.
Der Streit um die Inseln Etorofu, Kunashiri, Shikotan und die Inselgruppe Habomai hat die Unterzeichnung eines Friedensvertrags zwischen den beiden Nationen nach dem Zweiten Weltkrieg verhindert.
Der Streit geht auf die Beschlagnahme des Gebiets durch die Sowjetunion in den Wochen nach der Kapitulation Japans am 15. August 1945 zurück.
Die Gespräche wurden von russischer Seite mittlerweile abgebrochen.