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Weiterhin Öl- und Gasimporte

Japan legt alle Kooperationsprojekte mit Russland auf Eis

Japan wird alle wirtschaftlichen Kooperationsprojekte mit Russland auf Eis legen, dazu gehört auch ein Acht-Punkte-Plan, mit dem der Territorialstreit überwunden werden sollte.

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Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte auf einer Pressekonferenz, dass die russische Aggression in der Ukraine die Vertiefung der Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich erschwert haben. Japan hatte als Reaktion auf die Invasion einige Sanktionen verhängt.

Kooperationsprojekte und wirtschaftliche Isolation

Viele private Unternehmen sind an Kooperationsprojekte in Japan beteiligt, darunter in den Bereichen wie Energie, Gesundheitswesen und Hightech, auch das Projekt zur Entwicklung von Flüssigerdgas gehört dazu.

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Der Acht-Punkte-Plan wurde 2016 vorgeschlagen, als der ehemalige japanische Premierminister Shinzō Abe bessere Beziehungen zu Moskau anstrebte, um den Territorialstreit um die südlichen Kurilen, eine Inselgruppe vor Hokkaido, zu lösen und Gespräche über einen Friedensvertrag voranzutreiben. Der Streit hat sich allerdings mittlerweile wieder verschärft.

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Abgeordnete der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) haben die Haltung der Regierung infrage gestellt, die wirtschaftliche Zusammenarbeit fortzusetzen und gleichzeitig zu versuchen, Russland wegen der Invasion der Ukraine mit anderen Industrienationen zu isolieren.

Russland ist mittlerweile dabei, das Vermögen ausländischer Unternehmen, die das Land verlassen, zu verstaatlichen. Ein Schritt, den die japanische Regierung mit Sorge beobachtet.

Einige japanische Unternehmen haben mittlerweile den Rückzug aus dem osteuropäischen Land angekündigt, darunter Toyota und Hitachi.

Öl und Gas weiterhin aus Russland

Trotz aller Sanktionen und anderen Maßnahmen wird Japan, wie Deutschland auch, den Import von russischem Gas und Öl nicht aussetzen. Die Regierung will allerdings eng mit den G-7-Staaten zusammenarbeiten, um sich von der Abhängigkeit bei der Energieversorgung von Russland zu lösen.

Am Dienstag hatten die USA und England angekündigt, die russischen Ölimporte einzustellen. Auch Europa, das sehr stark von den Ressourcen des Landes abhängig ist, will ihre Abhängigkeit bis 2030 beenden.

Japan ist allerdings ein rohstoffarmes Land, das sehr auf Importe angewiesen ist, um seinen Energiebedarf zu decken. Ähnlich wie Deutschland ist man daher vorsichtig, die Importe sofort zu stoppen, um einen wirtschaftlichen Schaden zu vermeiden.

Trotzdem will sich die japanische Regierung nicht bei Sanktionen zurückhalten und will auch in diesem Bereich eng mit den G-7-Staaten zusammenarbeiten.

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