Die japanische Regierung plant eine Datenbank einzurichten, die verschiedene Informationen über Kinder enthalten soll, um Kinderarmut, aber auch, um Kindesmissbrauch zu verhindern.
Durch die Zusammenführung der Daten, die aktuell in unterschiedlichen Ministerien erfasst werden, erhofft sich die Regierung, Kindern schnell Unterstützung bieten zu können.
Projekt soll 2023 umgesetzt werden
Die Datenbank ist ein Teil der politischen Agenda von Premierminister Fumio Kishida, zur Förderung deiner digitalen Gesellschaft. Das Projekt soll 2023 umgesetzt werden.
Ende des Monats sollen die Details des Projekts besprochen werden, unter anderem soll auch eine Leitlinie für den Umgang mit persönlichen Daten erarbeitet werden.
In Japan ist die Kinderarmut eine der höchsten der Industrieländer. Laut der Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung waren 2018 14,7 Prozent der Kinder bis 17 Jahre von Armut betroffen.
Datenbank soll umständliche Anträge auf Hilfe umgehen
Die Pandemie hat die Situation noch einmal verschärft, da viele Eltern, aber auch Kinder, sich nicht an die Behörden gewandt haben, auf der Suche nach Hilfe.
Die Datenbank soll daher Daten zu Sozialhilfeleistungen, Schulkostenzuschüsse, die Ergebnisse von Tests an den Schulen und körperliche Verfassung enthalten.
Zudem sollen die Daten dazu führen, dass Hilfe nicht erst umständlich beantragt werden muss, sondern gezielt von den Behörden angeboten werden kann.
Um die Kinderarmut im Land zu bekämpfen, wurde vom ehemaligen Premierminister eine Agentur für Kinderangelegenheiten geplant, die mittlerweile aber keine Priorität innerhalb der neuen Regierung mehr hat und daher verschoben wurde.