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Japan bleibt stur

Japan schickt seinen Außenminister zur Amtseinführung des neuen südkoreanischen Präsidenten

Japan wird Außenminister Yoshimasa Hayashi zur Amtseinführung des neuen südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol in der kommenden Woche entsenden. Den Wunsch, dass Premierminister Fumio Kishida an der Zeremonie teilnimmt, lehnt die japanische Regierung allerdings ab.

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Seoul hatte gehofft, dass Kishidas Anwesenheit bei der Veranstaltung am 10. Mai dazu beitragen würde, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu verbessern.

Außenminister soll auf eine Verbesserung der Beziehungen hinarbeiten

Laut der japanischen Regierung ist man allerdings zu dem Schluss gekommen, dass der japanische Premierminister nicht zur Amtseinführung reisen kann, ohne dass eine Garantie für Fortschritte in den strittigen Themen gegeben werden.

Während seines Aufenthalts in Südkorea wird sich Hayashi mit einigen Vertretern der neuen südkoreanischen Regierung treffen, in der Hoffnung, auf eine Verbesserung der politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern hinzuarbeiten. Die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea befinden sich aktuell auf dem größten Tiefstand seit Jahren.

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Der neue südkoreanische Präsident forderte kurz nach seiner Wahl einen zukunftsorientierten Ansatz in den Beziehungen zwischen Südkorea und Japan und schickte bereits eine Delegation nach Japan.

Japans Regierung bleibt stur

Trotz des ersten Versuchs einer Annäherung ist die japanische Regierung bisher nicht bereit, ebenfalls einen Schritt auf seinen Nachbarn zuzugehen.

Die südkoreanische Delegation unter der Leitung von Chung Jin Suk, dem stellvertretenden Sprecher der Nationalversammlung, hielt sich bis Donnerstag fünf Tage lang in Japan auf, konnte aber keine mögliche konkrete Lösung für die seit langem bestehenden Probleme finden.

Einige Abgeordnete der japanischen Regierungspartei LDP sind ebenfalls dagegen, dass Kishida zu diesem Zeitpunkt nach Südkorea reist, weil sie befürchten, dass Japans Haltung als zu versöhnlich ausgelegt werden könnte.

Beziehungen sind belastet

Bei der Amtseinführung des nun abgewählten Präsidenten Moon Jae-in 2017 waren keine Gäste aus dem Ausland eingeladen, da er sein Amt nur einen Tag nach der Wahl antrat. Seine Vorgängerin Park Geun Hye war wegen eines Korruptions- und Amtsmissbrauchsskandals zurückgetreten, nachdem sie vom Parlament des Amtes enthoben worden war.

Während der Regierungszeit Moons belasteten die Streitigkeiten aus der Kriegszeit die diplomatischen Beziehungen zwischen Tokyo und Seoul, darunter auch die Entschädigungsforderungen der Südkoreaner wegen der Zwangsarbeit während des Krieges.

Ferner gibt es Streit über die von Seoul kontrollierten und von Tokyo beanspruchten Inseln Takeshima in Japan und Dokdo in Südkorea sowie über die im Juli 2019 verhängten japanischen Beschränkungen für die Ausfuhr von Halbleitermaterial nach Südkorea.

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