Die japanische Regierung hat am Dienstag den Export von fast 300 Gütern nach Russland und Belarus verboten. Damit soll verhindert werden, dass die Länder ihr Militär weiter ausbauen.
Nach Angaben des Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie tritt das Verbot, das genau 292 Produkte umfasst, darunter Halbleiter, Kommunikationsausrüstung und verschiedene ähnliche Materialien, am Freitag in Kraft.
Export von Ölraffinerieanlagen nach Russland verboten
Zudem verbietet Japan auch den Export von Ölraffinerieanlagen und den damit verbundenen Materialien nach Russland. Alle Exporte an 49 militärisch relevante russische Einrichtungen und zwei belarussische Organisationen, darunter Regierungsbehörden und Hersteller von Flugzeugen und Schiffen, werden strikt untersagt.
Das Verbot gehört zu den Sanktionen, auf die sich Japan und einige andere Länder, als Reaktion auf die russische Invasion der Ukraine, geeinigt haben. Da Belarus die Invasion unterstützt, hatte Japan auch gegen das Land Sanktionen angekündigt.
Auch die USA und die europäischen Mitgliedsstaaten haben ein Exportverbot verhängt. Laut des Ministeriums macht Japan allerdings eine Ausnahme, wenn der Export für humanitäre Zwecke benötigt wird.
Russland verliert Status eines begünstigten Partnerlandes
Im Jahr 2021 beliefen sich Japans Exporte nach Russland auf rund 860 Milliarden Yen (ca. 6,6 Milliarden Euro), wobei Fahrzeuge und Autoteile zu den wichtigsten Gütern zählen. Nach Angaben des Finanzministeriums machte diese Zahl etwa 1 Prozent der weltweiten Gesamtexporte Japans in Höhe von 83 Billionen Yen (ca. 637 Milliarden Euro) aus.
Neben dem Verbot des Exports von bestimmten Waren, will Japan Russland auch vom Status eines begünstigten Partnerlandes entziehen. Dies würde laut der Zeitung Mainichi bedeuten, dass die Zölle für bestimmte Produkte, darunter Meeresfrüchte aus Russland durch die Verabschiedung eines Gesetzes höher angesetzt werden.