Die japanische Regierung plant das Militär in Ishigaki, in der Präfektur Okinawa, als Teil einer umfassenden Strategie zum Ausbau der Verteidigung auf den Inseln der Inselkette Nasei zu verstärken.
Der Ausbau stand bereits im Mittelpunkt der Bürgermeisterwahlen am Sonntag, bei denen der amtierende Bürgermeister Yoshitaka Nakayama, ein von der Regierungskoalition unterstützter Unabhängiger und Befürworter der Stationierung von Selbstverteidigungsstreitkräften in der Region, den Sieg davontrug.
Japans Militär bereits auf der Inselgruppe vertreten
Zu der Inselgruppe Nasai gehören 198 Inseln, die sich vom südlichen Kyushu bis nach Taiwan erstrecken. Dazu gehören auch die Satsunan-Inseln im Norden, die von der Präfektur Kagoshima verwaltet werden und zu denen Amami Oshima gehört.
Die Nansei-Inselkette setzt sich südwestlich von Okinawas Hauptinsel über Miyakojima und Ishigakijima fort und endet in Yonaguni, über 2.000 km von Tokyo entfernt. Das nur 125 km entfernte Taiwan ist an sonnigen Tagen zu sehen.
Die Senkaku-Inseln, die China für sich beansprucht, liegen 150 km von Yonaguni und 170 km von Ishigaki und Taiwan entfernt. Sie sind auch Teil der Nansei-Inselkette.
Auf den Inseln der Kette gibt es zahlreiche SDF-Einheiten. Seit 2016 sind neue Einheiten der GSDF und der Air Self-Defense Force hinzugekommen.
Dazu gehören die Einrichtung einer ASDF-Einheit in Naha und einer GSDF-Beobachtungseinheit auf Yonaguni im Jahr 2016, eine ASDF-Flugzeugkontroll- und -warneinheit in Naha im Jahr 2017, GSDF-Stützpunkte auf Amami Oshima und Miyakojima im Jahr 2019 und eine GSDF-Batterie zur Abwehr von Boden-Schiff-Raketen auf Miyakojima im Jahr 2020.
Im Jahr 2000 wurde eine GSDF-Flugabwehrartilleriegruppe von Kyushu nach Miyakojima verlegt.
Zu den weiteren geplanten Stützpunkten gehört ein Übungsgelände für SDF- und US-Militärflugzeuge auf Mageshima, einer unbewohnten Insel in Kagoshima.
Befürchtungen vor den Plänen Chinas sind groß
In den Augen der japanischen Regierung hat China Maßnahmen ergriffen, die mit dem Völkerrecht unvereinbar sind und als Versuche angesehen werden können, Teile der Inselkette einnehmen zu wollen.
Dies gilt vordergründig für den See- und Luftraum im Ost- und Südchinesischen Meer, wo es zu Eingriffen in die japanischen Hoheitsgewässer und den Luftraum um die Senkaku-Inseln gekommen ist, die im erstgenannten Gebiet liegen.
Zudem fliegen immer mehr chinesische Militärflugzeuge zwischen den Inseln Okinawa und Miyakojima. Im Geschäftsjahr 2020 flogen japanische Flugzeuge landesweit 458 Mal gegen chinesische Flugzeuge. Und rund um die Senkaku-Inseln stellte Japan an 81 Tagen Übergriffe von 300 Schiffen der chinesischen Küstenwache fest.