Japans Finanzminister Shunichi Suzuki kündigte am Montag an, dass die japanische Regierung alles in ihrer Macht tun werde, um die Inflation zu bekämpfen und die Wirtschaft einen höheren Wachstumskurs zu bringen.
Suzuki warb am Montag im Parlament für die Finanzierung eines Wirtschaftspakets, das Maßnahmen gegen die steigenden Preise vorsieht, darunter auch eine Gas- und Strompreisbremse.
Finanzminister warnt vor einem schwierigen Umfeld für die japanische Wirtschaft
In seiner Rede vor dem Parlament sagte der Finanzminister, dass die Wirtschaft mit einer sich beschleunigten Inflation konfrontiert sei, die durch den Anstieg der Rohstoffpreise und dem starken Verfall des Yen angetrieben wird.
Zudem steigt laut Suzuki auch die Sorge über eine weltweite Konjunkturabschwächung.
„Das Umfeld für die japanische Wirtschaft wird immer schwieriger. Wir müssen diese schwierige Zeit überwinden, indem wir den Lebensunterhalt der japanischen Bevölkerung und die Wirtschaftstätigkeit unterstützen und die Wirtschaft auf einen nachhaltigen und viel höheren Wachstumspfad bringen“, so Suzuki.
Die japanische Regierung möchte, dass der Haushaltsentwurf für das laufende Haushaltsjahr noch während der laufenden Landtagssitzung bis Anfang Dezember vom Parlament verabschiedet wird.
Angesichts der schwindenden öffentlichen Unterstützung hat das Kabinett des japanischen Premierministers beschlossen, im Rahmen eines Konjunkturpakets fast 29,1 Billionen Yen (ca. 200 Milliarden Euro) auszugeben, um den Haushalten die Auswirkungen der steigenden Preise zu erleichtern.
Zu den Maßnahmen des Pakets gehören die Senkung der Stromrechnungen für Haushalte und die Beibehaltung der bestehenden Subventionen für Ölgroßhändler, um die Preise für Benzin und Kerosin zu senken. Die japanischen Haushalte würden so zwischen Januar und September im Durchschnitt rund 5.000 Yen (ca. 34,42 Euro) pro Monat bei den Stromkosten einsparen.
Stimmung in der Bevölkerung wird schlechter
Die ansteigende Inflation wird von den meisten Politikern in Japan als nur vorübergehend angesehen. Die Stimmung in der Bevölkerung wird allerdings angesichts der steigenden Kosten und stagnierenden Lohnwachstums immer schlechter.
Im Oktober erreichte der Kernverbraucherpreisindex in Japan, ohne die volatilen frischen Lebensmittel, mit 3,6 Prozent ein 40-Jahres-Hoch und lag damit sieben Monate in Folge über dem 2-Prozent-Ziel der Bank of Japan.
Suzuki sagte, die Regierung werde ihre Bemühungen verstärken, die Unternehmen zu Lohnerhöhungen zu drängen, die jüngste Abwertung des Yen zu nutzen, um die Ertragskraft der regionalen Wirtschaft zu stärken.
„Wichtig ist, dass wir alles tun, um den Preisanstieg zu bewältigen und die japanische Wirtschaft mit dem Konjunkturpaket wiederzubeleben, und dass wir die Wirtschafts- und Finanzpolitik weiterhin verantwortungsvoll gestalten“, so Suzuki.