Das japanische Kabinett von Premierminister Fumio Kishida kämpft seit den Kontroversen nach dem Attentat auf Shinzō Abe immer mehr damit, den Rückhalt in der Bevölkerung zu verlieren.
Versuche, die Zustimmung wieder zu steigern, scheinen nicht zu fruchten, wie eine aktuelle Umfrage der Asahi Shimbun zeigt. Laut dieser Umfrage liegt die Zustimmung gerade einmal bei 41 Prozent, die Ablehnung ist mittlerweile allerdings auf 47 Prozent gestiegen.
Mehrheit lehnt das Kabinett in Japan ab
Es ist das erste Mal für das Kabinett unter Premierminister Fumio Kishida, dass die Ablehnung deutlich über der Zustimmung liegt. Direkt nach seiner Wahl lag diese bei 57 Prozent und damit deutlich höher als bei vorherigen Premierministern.
Grund für das Stimmungstief ist zum einen das Staatsbegräbnis für Shinzō Abe, der Anfang Juli bei einer Wahlkampfrede in der japanischen Stadt Nara einem Attentat zum Opfer gefallen ist.
Abe war zwar Japans dienstältester Premierminister, allerdings ist er auch sehr umstritten, da er für einige Skandale verantwortlich war. Zudem steigen die Kosten für das geplante Begräbnis immer weiter an.
Japans Premierminister hatte zwar in einer Erklärung erläutert, aus welchen Gründen das Begräbnis stattfinden wird, allerdings gaben 64 Prozent bei der Umfrage an, dass sie von Kishidas Begründungsversuchen nicht überzeugt sind. Nur 23 Prozent der Befragten sagten aus, die Erklärung habe sie davon überzeugt, dass die Beerdigung stattfinden sollte.
Staatsbegräbnis und Vereinigungskirche machen Japans Premierminister zu schaffen
Der Hauptgrund für die Ablehnung, mit nicht weniger als 58 Prozent, liegt darin, dass die Veranstaltung eine Belastung für den Staatshaushalt darstellt. Zwanzig Prozent der Befragten gaben an, dass sie keine gute Meinung von Abe haben, und 19 Prozent von ihnen sagten, dass dies auf seine Verbindungen zur Vereinigungskirche zurückzuführen sei.
Allgemein kommt das Thema Vereinigungskirche nicht gut bei den Menschen in Japan an. In der Umfrage sagten 66 Prozent der Befragten, dass sie mit der Reaktion Kishidas auf die Offenlegung zahlreicher Verbindungen der LDP zu der Sekte nicht einverstanden seien. Nur 23 Prozent meinen, dass der japanische Premierminister angemessen reagiert.