Das japanische Parlament hat einen Nachtragshaushalt in Höhe von 28,92 Billionen Yen (ca. 204 Milliarden Euro) verabschiedet, um die Folgen der Inflation für die Menschen und Unternehmen im Land zu dämpfen.
Der Haushalt wurde bereits Anfang der Woche im Repräsentantenhaus verabschiedet, die Zustimmung des Parlaments galt daher nur noch als Formsache.
Nachtragshaushalt zur Inflationsbekämpfung
Der Nachtragshaushalt soll für die Finanzierung des geplanten Wirtschaftspakets genutzt werden, das unter anderem Maßnahmen wie eine Strom- und Gaspreisbremse enthält.
Die steigende Inflation ist in Japan noch nicht so stark wie in den USA oder Europa. Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass sie dort länger anhalten wird.
Die Inflation ist zu einer der größten Herausforderungen für Premierminister Fumio Kishida geworden, der nach mehr als einem Jahr im Amt einen starken Rückgang der Zustimmungswerte hinnehmen musste.
Durch den Nachtragshaushalt soll es ermöglicht werden, dass die Stromrechnung für einen durchschnittlichen japanischen Haushalt zwischen Januar und September um 5.000 Yen (ca. 35,33 Euro) pro Monat gesenkt wird. Insgesamt sind dafür 3,11 Billionen Yen (ca. 21,9 Milliarden Euro) vorgesehen.
3,02 Billionen Yen (ca. 21,3 Milliarden Euro) sollen für Subventionen von Ölgroßhändlern genutzt werden, um den Preis für Benzin und Kerosin stabil zu halten.
Finanzierung durch Anleihen
Laut der japanischen Regierung werden diese Maßnahmen die Inflation um 1,2 Prozent begrenzen. Die Kerninflation in Japan stieg im Oktober um 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der Nachtragshaushalt soll zum größten Teil über die Ausgabe von Anleihen finanziert werden, was den Staatshaushalt allerdings erneut enorm belasten wird. Japan ist das Land unter den G-7-Staaten, das die größte Staatsverschuldung vorweist.