Japans Premierminister Fumio Kishida bestätigte einen Vorschlag, dass Menschen, die sich im Mutterschafts- und Kinderbetreuungsurlaub befinden, die Zeit nutzen sollten, um sich weiterzubilden und erntete dafür heftige Kritik in den sozialen Medien.
Der Vorschlag kommt von Satoshi Oie, als Reaktion auf Kishidas Grundsatzrede zu Beginn der 150-tägigen Sitzungsperiode des Parlaments. Oie sagte: „Wenn wir Menschen unterstützen könnten, die während des Mutterschafts- oder Kinderbetreuungsurlaubs bestimmte Fähigkeiten erwerben oder Abschlüsse machen, könnten wir die durch die Kinderbetreuung verursachte Stagnation der Karriere minimieren und umgekehrt den beruflichen Aufstieg ermöglichen.“
Japans Premierminister will Weiterbildung fördern
Oie schlug zudem vor, dass die Regierung Unternehmen unterstützen sollte, die die Umschulung mit Mutterschafts- oder Kinderbetreuungsurlaub verbinden, um so Eltern zu ermutigen. Laut des Politikers würden Eltern so der Erziehung ihrer Kinder und ihrer Arbeit positiver gegenüberstehen.
Der japanische Premierminister sagte daraufhin: Wir werden diejenigen, die aus eigenem Antrieb umlernen, auch unter verschiedenen Umständen, wie z.B. bei der Kindererziehung, nachdrücklich ermutigen.“ Zudem fügte er hinzu: „Wir werden an diesem Thema arbeiten und dabei die Vorschläge des Landtagsabgeordneten berücksichtigen.“
Kritik von allen Seiten
Die Aussage erntete allerdings direkt Kritik, da viele Menschen Kishida vorwarfen, dass die Politik kein Verständnis für die Anforderungen der Kindererziehung habe.
Der Schriftsteller Keiichiro Hirano twitterte: „Wozu ist Mutterschafts- oder Kinderbetreuungsurlaub gut? Versuchen Sie mal, einen Abschluss zu machen, während Sie sich um Ihr eigenes Kind kümmern. Dies ist eine Verwaltung von hilflosen alten Männern“.
Andere Twitter-User schrieben: „Er denkt fälschlicherweise, weil es eine Pause ist, wird es Zeit geben“, „Priorität sollte ein System haben, das Geburt und Kindererziehung in aller Ruhe ermöglicht“ und „Sie sollten einmal versuchen, sich einen Tag lang selbst um ein kleines Kind zu kümmern.“
In seiner Rede am 23. Januar erwähnte der japanische Premierminister die Unterstützung von Qualifikationsverbesserungen durch Umschulung als Maßnahme zur Erzielung nachhaltiger Lohnerhöhungen.