Japans Premierminister hat die Mitglieder seines Kabinetts und die LDP-Abgeordneten, die zugegeben haben, mit der Vereinigungskirche in Verbindung zu stehen, gebeten, eine umfassende Erklärung abzugeben.
„Ich glaube, dass es für jeden einzelnen Politiker wichtig ist, eine umfassende Erklärung über seine Verbindungen zu einer Organisation abzugeben, die zu einem gesellschaftlichen Problem geworden ist,“ so Fumio Kishida auf die Frage eines Journalisten zu den jüngsten Enthüllungen der LDP über die Verbindungen zu der Sekte.
Premierminister lässt Frage nach Konsequenzen offen
Es ist das erste Mal, dass der japanische Premierminister über die Vereinigungskirche spricht. Die Verbindungen in die Politik sind durch das Attentat auf Shinzō Abe am 8. Mai in den Fokus gerückt.
Der Attentäter hatte in seiner Vernehmung gesagt, dass er glaubt, dass Abe Beziehungen zu der Sekte pflegt und ihn erschossen, damit sie ans Licht kommen.
„Die Bevölkerung ist sehr an diesem Thema interessiert“, so Kishida weiter.
Der japanische Premierminister sagte allerdings nicht, wie die Regierung und die LDP auf die zahlreichen Verbindungen, die bereits bekannt geworden sind, reagieren wird.
Bereits einige Verbindungen ans Licht gekommen
Bisher wurde bekannt, dass mehrere Mitglieder seines Kabinetts mit der Sekte oder ihren Mitgliedern in Verbindung stehen, darunter Wirtschaftsminister Koichi Hagiuda, Bildungsminister Shinsuke Suematsu, Verteidigungsminister Nobuo Kishi sowie Satoshi Ninoyu, der der nationalen Kommission für öffentliche Sicherheit vorsitzt, die die Polizeiarbeit in Japan überwacht.
Einige LDP-Mitglieder haben sich bisher geweigert, ihre Verbindungen zu erklären, außerdem gibt es auch Widerstand, da einige Politiker in den Beziehungen kein Problem erkennen.
Auch die Opposition fordert eine Untersuchung innerhalb der LDP, die Parteien haben auch selbst Gremien ins Leben gerufen, um die Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern und der Vereinigungskirche zu klären.