Japans Premierminister Fumio Kishida wurde erneut kritisiert, dieses Mal für einen Ausflug seines Sohnes, der auch sein Sekretär ist, während einer offiziellen Auslandsreise im Januar.
Insbesondere, dass diese Sightseeing-Tour mit Steuergeldern finanziert wurde, wurde auf einer Sitzung des Parlaments von der Opposition kritisiert.
Premierminister verteidigt seinen Sohn
Der Premierminister sagte zu der Kritik, sein Sohn habe im Rahmen seiner offiziellen Pflichten als Sekretär Souvenirs für die Mitglieder des Kabinetts gekauft, ohne zu erklären, welche Art von Geschenken gekauft wurden.
Kishida ist in den vergangenen Tagen immer wieder Mittelpunkt von Kritik geworden, zuletzt für seine Zustimmung einer Aussage eines LDP-Politikers, der sagte, dass Menschen im Mutterschafts- und Kinderbetreuungsurlaub eine Umschulung machen sollten.
Anfang Januar reiste der japanische Premierminister in fünf G-7-Staaten um den Weg für den G-7-Gipfel in Hiroshima zu ebnen, der im Mai stattfinden wird.
Die Wochenzeitung Shukan Shincho berichtete letzte Woche, dass Kishidas Sohn mit einem Dienstfahrzeug des Außenministeriums wichtige Touristenorte besuchte und in Paris, London und Ottawa einkaufen ging, während sein Vater sich mit seinen Amtskollegen traf und andere Aufgaben erledigte.
Die Regierung erklärte, es gebe kein Problem mit der Nutzung des Dienstwagens durch den Sekretär, da Shotaro Fotos für die Social-Media-Konten seines Vaters gemacht und Geschenke im Namen des Premierministers gekauft habe. Kishidas Verwaltung fügte hinzu, Shotaro habe keine touristischen Einrichtungen betreten.
Kishida lehnte es ab, das Thema weiter zu vertiefen, und sagte lediglich: „Da wir verschiedene Meinungen gehört haben, müssen die Beamten auf ihr Verhalten mit einem Gefühl der Spannung achten.“
Viele Kabinettsmitglieder wie Kabinettschef Hirokazu Matsuno, Außenminister Yoshimasa Hayashi und der Minister für wirtschaftliche Sicherheit, Sanae Takaichi, haben zugegeben, dass sie von Kishida nach seiner Reise ein Souvenir erhalten haben.
Yuichiro Tamaki, Vorsitzender der oppositionellen Demokratischen Partei für das Volk, sagte auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dass die Praxis, dass Premierminister und Kabinettsmitglieder nach Auslandsreisen Geschenke austauschen, abgeschafft werden sollte.
Ernennung von Kishidas Sohn zum Sekretär wird kritisch gesehen
Auch innerhalb der regierenden Liberaldemokratischen Partei herrschte Skepsis gegenüber der Ernennung von Kishidas Sohn zum Sekretär. Die neue Kontroverse dürfte sich weiter negativ auf die Umfragewerte des Premierministers auswirken.
In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo News liegt die Zustimmung aktuell bei nur 33,1 Prozent.