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HomeNachrichten aus JapanPolitikJapans Regierung ignoriert Kritik am Staatsbegräbnis für Shinzo Abe

Begräbnis findet am 27. September statt

Japans Regierung ignoriert Kritik am Staatsbegräbnis für Shinzo Abe

Die Sondersitzung des japanischen Parlaments endete am Freitag ohne eine Debatte über das geplante Staatsbegräbnis für den ehemaligen Premierminister Shinzō Abe, das sowohl in der Bevölkerung als auch in der Opposition auf Kritik stößt. Das Begräbnis soll am 27. September stattfinden.

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Auch andere wichtige Themen, wie die steigenden Lebenshaltungskosten in Japan, wurden in der Sondersitzung nicht behandelt.

Lobeshymne auf Shinzō Abe

Die dreitägige Sitzung wurde in erster Linie dazu genutzt, um Verfahrensfragen nach den Wahlen vom 10. Juli zu erledigen. Eigentlich wurde davon ausgegangen, dass die Frage, ob ein Staatsbegräbnis für Shinzō Abe eigentlich gerechtfertigt ist, diskutiert wird.

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Hidehisa Otsuji, der am Mittwoch zum Präsidenten des Oberhauses gewählt worden ist, und der Sprecher des Repräsentantenhauses, Hiroyuki Hosoda, verlasen Beileidsbekundungen für Abe, der mehr als acht Jahre lang Premierminister war.

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Otsuji sagte während seiner Rede, dass Abe der am längsten amtierende Premierminister Japans war und sich für die Entwicklung der Demokratie eingesetzt hat.

„Abe hat sich für den Frieden und den Wohlstand in der Welt eingesetzt und dazu beigetragen, das Leben der Menschen zu verbessern und den internationalen Status Japans zu erhöhen“, so Hosoda.

Eigentlich sollte Akira Amari, ein enger Vertrauter von Abe, eine Rede im Parlament halten. Der Plan wurde allerdings fallen gelassen, da Amari in einen Bestechungsskandal verwickelt ist.

Staatsbegräbnis ist umstritten

Das geplante Staatsbegräbnis ist in der Bevölkerung umstritten. Laut einer aktuellen Umfrage haben sich 53,3 Prozent dagegen ausgesprochen und 61,9 Prozent meinen, dass eine parlamentarische Debatte über das Thema notwendig ist.

Auch die Opposition kritisiert den Plan für so ein Begräbnis, da sie befürchten, dass es dazu genutzt werden wird, ein positives Vermächtnis für Abe zu schaffen und gleichzeitig die Menschen zu zwingen, öffentlich zu Trauern.

Shinzō Abe war zwar der Premierminister Japans, der am längsten im Amt war, allerdings ist er umstritten und sorgte für einige Skandale. Außerdem gibt es mittlerweile große Kritik an seinem Konjunkturprogramm „Abenomics“, das die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert hat.

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