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HomeNachrichten aus JapanPolitikJapans Regierung will 100.000 Yen an alle unter 18 verteilen

Geld, um den Konsum anzukurbeln

Japans Regierung will 100.000 Yen an alle unter 18 verteilen

Die japanische Regierung erwägt, allen unter 18 Jahren jeweils 100.000 Yen (ca. 763 Euro) in Bar auszuzahlen. Die Mittel dafür sollen in das geplante Konjunkturprogramm aufgenommen werden, was laut Premierminister Fumio Kishida einen Umfang von „mehreren Billionen Yen“ haben soll.

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Der Plan stößt allerdings auch auf Kritik, insbesondere weil das Geld unabhängig des Einkommens verteilt werden soll.

Plan der Regierung würde 2 Billionen Yen kosten

Sollte die Regierung den Plan umsetzen, werden ca. 20 Millionen junge Menschen Anspruch auf das Geld haben, was ungefähr 2 Billionen Yen (ca. 15 Milliarden Euro) kosten würde. Für die Kritiker ist dies ein falsches Signal, angesichts der Tatsache, dass Japan bereits hoch verschuldet ist.

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Zudem gibt es Forderungen, dass das Geld nicht in Bar, sondern in Teilen als Gutschein ausgegeben werden soll, um zu verhindern, dass das Geld gespart wird.

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Bereits im vergangenen Jahr hatte die japanische Regierung 100.000 an die Bevölkerung ausgezahlt, in der Hoffnung, so die Wirtschaft ankurbeln zu können, das Geld wurde allerdings eher gespart und für notwendige Ausgaben ausgegeben und hat den Kosum nicht wie gehofft angekurbelt.

Neben dem Geld für junge Menschen planen die Regierungsparteien außerdem, dass die Nutzung der „My-Number“, die ziemlich unbeliebt in Japan ist, ebenfalls zu fördern.

„My-Number“ soll gefördert werden – mal wieder

Für das Programm der „My Number“-Karteninhaber werden etwa 3 Billionen Yen (ca. 22 Milliarden Yen) benötigt, um für etwa 100 Millionen Menschen in Japan Einkaufspunkte im Wert von 30.000 Yen (ca. 229 Euro) pro Person bereitzustellen. Gegenwärtig besitzen nur etwa 40 Prozent der 126,7 Millionen berechtigten Japaner, einschließlich der ausländischen Einwohner, die Karten.

„My-Number“ wird in Japan seit 2016 verwendet, jeder Einwohner bekam eine 12-stellige Nummer, um verschiedene Daten wie unter anderem die Sozialversicherung zu befassen.

Das System soll auch dafür genutzt werden, um Behördengänge zu vereinfachen. Viele Menschen haben allerdings Angst um ihre persönlichen Daten, da das System sehr intransparent ist. Immer wieder versuchte die Regierung, das System populärer zu machen, mit bisher eher mäßigen Erfolg.

Neben diesen beiden Maßnahmen steht auch die Bargeldausgabe von 50.000 Yen im Raum, an Haushalte, die von der Pandemie wirtschaftlich hart getroffen wurden, sowie die Unterstützung der Landwirtschaft und allgemein kleinerer Betriebe.

Die Finanzierung soll über einen Nachtragshaushalt für das Jahr 2021 laufen und Ende des Jahres im Parlament verabschiedet werden. Japan muss dafür allerdings neue Staatsanleihen ausgeben, was den Schuldenberg des Landes weiter anwachsen lassen wird.

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