Die japanische Regierung will noch in dieser Woche zusätzliche Schritte ausarbeiten, um den Preisanstieg im Land zu bekämpfen, der durch den schwachen Yen und der russischen Invasion der Ukraine angetrieben wird.
Beobachter gehen davon aus, dass der japanische Premierminister Fumio Kishida ein großes Maßnahmenpaket schüren wird, um die sinkenden Zustimmungswerte seines Kabinetts aufzufangen. Laut einer Umfrage von Sankei Shimbun und FNN, die im August durchgeführt wurde, finden 74,2 Prozent der Menschen in Japan, dass der Premierminister nicht genug gegen die steigenden Preise unternehme.
Regierung will Menschen vor Preisanstieg schützen
Kabinettschef Hirokazu Matsuno sagte am Montag: „Die Regierung bemühe sich, das Leben der Menschen im ressourcenarmen Japan vor Preiserhöhungen zu schützen. Die Regierung wird umfassende Entlastungsmaßnahmen nahtlos umsetzen.“
Allerdings wies Matsuno auch darauf hin, dass die Regierung sich nicht so schnell auf ein zusätzliches Budget für das Haushaltsjahr 2023 einigen wird, da sie sich verpflichtet hat, Reservemittel auf dem aktuellen Haushalt zu verwenden.
Japan hatte bereits einige Maßnahmen gegen die Inflation auf den Weg gebracht, darunter auch Subventionen für Ölgroßhändler, um zu verhindern, dass sich steigende Benzinpreise im Handel auf die Lebensmittelpreise auswirken.
Die Preise werden allerdings nicht nur durch die Auswirkungen der russischen Invasion der Ukraine getrieben, sondern auch durch einen schwachen Yen, der die Importe für das ressourcenarme Land noch einmal verteuert. Ende letzter Woche fiel der Yen auf ein neues 24-Jahres-Tief gegenüber dem Dollar und sank in die 140er-Zone.
Preisanstieg im Herbst und Winter erwartet
Analysten gehen davon aus, dass Japan in diesem Herbst und noch einmal im Winter einen deutlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln und Energie erleben wird. Mit dem Höhepunkt der Inflation wird erst Anfang nächsten Jahres gerechnet.
Die öffentliche Unterstützung für den japanischen Premierminister befindet sich auf einem Abwärtstrend, was insbesondere darauf zurückzuführen ist, dass die Verbindungen zwischen Politikern und der Vereinigungskirche nach dem Attentat auf Shinzō Abe in den öffentlichen Fokus gerückt sind.