Die japanische Regierung überlegt zurzeit eine Gesetzesänderung, damit die Gouverneure der Präfekturen die Möglichkeit bekommen, Krankenhäuser unter Druck setzen können, mehr Betten für Corona-Patienten bereitzustellen.
Das japanische Gesundheitsministerium hat diesen Vorschlag unterbreitet, damit die steigende Anzahl an Patienten, die wegen des Coronavirus stationär behandelt werden müssen, bewältigt werden kann. Ein Expertengremium der Regierung stimmte dem Plan am 15. Januar bereits zu.
Gesetzesänderung könnte zu einer noch größeren Belastung für Krankenhäuser führen
Ein Antrag auf die nötige Überarbeitung des Gesetzes soll auf der ordentlichen Landtagssitzung, die am 18. Januar beginnt, vorgelegt werden.
Im Moment können die Gouverneure oder der Gesundheitsminister von Krankenhäusern nicht verlangen, dass sie mehr Betten bereit stellen, da es keine rechtliche Grundlage dafür gibt.
Die vorgeschlagene Änderung würde hier eine Rechtsverbindlichkeit schaffen, die dazu führt, dass die Namen der Krankenhäuser, die sich weigern, offengelegt werden.
Allerdings sind viele Krankenhäuser mit der Anzahl der Menschen, die wegen des Coronavirus behandelt werden müssen, überfordert und das, obwohl Japan unter den Mitgliedern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die höchste Anzahl an Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner hat.
Auch was die Zahlen der Infizierten angeht, steht Japan mit fast 320.000 besser da, als zum Beispiel die Vereinigten Staaten mit 24 Millionen oder Großbritannien mit 3,2 Millionen.
Trotzdem verzeichnet Tokyo mittlerweile 6.500 Menschen, die immer noch versuchen einen Platz in einem Krankenhaus für eine Behandlung oder einen Platz in einer ausgewiesenen Unterkunft zu finden (Stand 14. Januar).
Keine Garantie, dass sich die Lage entspannt
Laut des japanischen Gesundheitsministeriums haben etwa 60 Prozent der öffentlichen Krankenhäuser Corona-Patienten aufgenommen, aber nur etwa 20 Prozent der privaten Krankenhäuser.
Da der Anteil der privaten Einrichtungen in Japan bei etwa 70 Prozent liegt, soll die Änderung des Gesetzes mehr Krankenhäuser dazu bringen, Patienten aufzunehmen. Allerdings ist dies jedoch keine Garantie, dass sich die Situation entspannt.
Private Einrichtungen sind in der Regel eher klein und haben oft gar keine Möglichkeit alle Infektionsschutzmaßnahmen vorzunehmen. Auch könnte es dazu führen, dass Mitarbeiter kündigen wollen, wenn Corona-Patienten behandelt werden, was dazu führt, dass die Krankenhäuser gar keine Wahl hätten, sich der Anweisung zu widersetzen.