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HomeNachrichten aus JapanPolitikLDP-Politiker sorgt mit Aussage zu LGBT-Rechten für Empörung

Politiker sieht Gefahr für nächste Generation

LDP-Politiker sorgt mit Aussage zu LGBT-Rechten für Empörung

Kyodo – In Japan haben Menschen der LGBT-Community es weiterhin schwer. In vielen Bereichen sind ihre Rechte immer noch nicht ausreichend geschützt. Ein Mitglied der Liberaldemokratischen Partei aus Tokyo will das auch gar nicht ändern und sorgte damit kürzlich für große Empörung.

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Bei dem Politiker handelt es sich um den 78 Jahre alten Masateru Shiraishi. Bei einer Versammlungssitzung von Tokyos Adachi Bezirk am 25. September äußerte er sich abwertend gegenüber den LGBT-Rechten. Zuvor befragte er die lokalen Regierungsbeamten über die Gesamtfruchtbarkeitsrate in der Gemeinde.

LGBT-Personen seien schuld an weniger Kindern

Anschließend gab er an, dass es unmöglich sei die Rechte von sexuellen Minderheiten gesetzlich zu schützen. Shiraishi erklärte dazu, dass wenn alle Frauen und Männer homosexuell wären, es wohl keine neue Generation geben wird. Unterschwellig gibt er damit sexuellen Minderheiten die Schuld an Japans niedriger Geburtenrate. Shiraishi betonte anschließend, dass er angeblich nicht in das Leben von Schwulen und Lesben eingreifen will.

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Allerdings sei es laut ihm für die Menschen sehr wichtig zu heiraten, ein Kind zu bekommen und sie auf eine „normale“ Weise zu erziehen. Shiraishi sagt deswegen, dass es sehr wichtig sei diese Lebensweise an der Schule zu unterrichten und sprach sich damit deutlich gegen die Behandlung von LGBT-Themen aus.

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Politiker soll sich korrigieren

Die Aussagen des Politikers lösten im Internet große Empörung aus, auch unter Aktivisten und Organisationen. Der Leiter der Organisation Fair, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzt, schrieb auf Yahoo Japan eine komplette Reaktion.

Soshi Matsuoka ärgert sich sehr darüber, dass eine Person mit derartigen diskriminierenden Ideen Politiker sein darf. Takeru Shimodaira von der Japan Alliance for LGBT Legislation wünscht sich hingegen, dass Shiraishi seine Aussagen korrigiert, die auf den diskriminierenden Vorurteilen beruht, dass LGBT-Menschen schuld an der sinkenden Geburtenrate sind.

Vorurteile unter Japans Politikern

Tatsächlich ist es ein Vorurteil, dass in der japanischen Politik sehr weit verbreitet ist und gerne als Argument gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sowie der rechtlichen Gleichstellung genutzt wird. Shiraishi ist auch nicht der erste Politiker, der sich so abwertend äußert.

2018 sorgte Mio Sugita, ebenfalls von der LDP, mit einem Artikel in einem Magazin für harsche Kritik. In ihm bezeichnete sie gleichgeschlechtliche Paare als unproduktiv für die Gesellschaft, da sie keinen Nachwuchs bekommen können und sprach sich deswegen gegen eine Unterstützung von ihnen aus.

Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Japan weiterhin nicht erlaubt. Allerdings gibt es immer mehr Gemeinden und Präfekturen, die von sich aus für eine Gleichstellung sorgen wollen. So gibt es bereits mehr als 50 Städte, Bezirke sowie Präfekturen, die LGBT-Partnerschaft mit Zertifikaten rechtlich anerkennen und ihnen so einige Rechte von Ehepaaren ermöglichen.

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