Minori Terada, Minister für innere Angelegenheiten und Kommunikation, wurde vom japanischen Premierminister Fumio Kishida entlassen, heißt es aus Regierungsquellen.
Terada, ein enger Vertrauter Kishidas, ist damit der dritte Minister, der innerhalb kürzester Zeit seinen Hut nehmen muss. Er war in die Kritik geraten, nachdem er falsche Angaben zu Benzinkosten für seinen Wahlkampf gemacht hatte.
Minister verstieß gegen das japanische Wahlgesetz
Zudem soll Terada sechs Abgeordneten seines Wahlkreises Geld für ihre Unterstützung in seinem Wahlkampf gezahlt haben, was nach dem japanischen Wahlgesetz allerdings verboten ist.
Aus Regierungskreisen heißt es, dass sich Terada am Sonntag mit Kishida getroffen habe, der ihn darüber informierte, dass der Minister seinen Posten räumen müsse.
Teradas Abgang ist ein erneuter Schlag für den japanischen Premierminister, der durch die Verstrickungen von LDP-Politikern mit der Vereinigungskirche, besser bekannt als Moon-Sekte, bereits seit Monaten mit stark sinkenden Umfragewerten zu kämpfen hat.
Terada, der vor der Übernahme des Ministerpostens als Sonderberater Kishidas diente, hat darauf bestanden, dass er für die Dokumente nicht verantwortlich war, weil die Unterstützungsgruppe von einer anderen Person geleitet wurde.
Druck auf den japanischen Premierminister erhöht sich
Der Fall ist umso brisanter, da der Minister zur Kishidas Fraktion innerhalb der LDP gehört. Sowohl Terada als auch Kishida vertreten Wahlkreise in der Präfektur Hiroshima.
In den vergangenen Wochen mussten bereits der Minister für wirtschaftliche Wiederbelebung, Daihiro Yamagiwa, und Justizminister Yasuhiro Hanashi ihre Ämter niederlegen. Yamagiwa wurde allerdings nur wenige Tage später zum Vorsitzenden der Corona-Taskforce ernannt.