Die Opposition in Japan hat es schwer, sich gegen die Regierungsparteien durchzusetzen, was Umfragen aktuell auch wieder zeigen. Bei der kommenden Wahl haben sich die Parteien daher in vielen Wahlkreisen zusammengetan, um der LDP so die Stirn bieten zu können.
Diese Zusammenarbeit löst bei LDP Bedenken aus, da die Partei durch einige Skandale und einen neuen Premierminister, der bereits kurz nach seiner Wahl seine Wahlversprechen vergessen zu scheinen hat, zu kämpfen hat.
Zusammenarbeit der Opposition sorgt für schlechte Stimmung in der LDP
Innerhalb der Regierungskoalition, die aus der LDP und der Komeito besteht, wichen nach der Wahl von Fumio Kishida die Bedenken über einen möglichen Stimmenverlust durch die Unbeliebtheit des ehemaligen Premierministers Yoshihide Suga.
Der aufkeimende Optimismus wurde durch die Ablehnung der von der Opposition geforderten substanziellen politischen Debatten verstärkt, da man sich damit erhoffte, sich positiv darstellen zu können, wenn bestimmte Themen bis zur Wahl nicht mehr angesprochen werden.
Dass die Oppositionspartei JCP am Mittwoch allerdings angekündigt hat, dass sie ihre Kandidaten aus mehreren Wahlkreisen zurückziehen wird, um so der CDP entgegenzukommen, lies den Optimismus der LDP weichen.
Durch die Entscheidung der JCP wird in mehr als 200 Wahlkreisen, also 70 Prozent aller Einzelwahlkreise, durch die Opposition nur ein Kandidat aufgestellt.
Diese Einigkeit wird von vielen Mitgliedern der LDP natürlich nicht gut aufgenommen, so kritisierte der ehemalige Premierminister Shinzo Abe die Entscheidung der Opposition, da die Parteien in vielen Punkten völlig unterschiedliche Meinungen haben.
Für die Oppositionsparteien ist dies wiederum die einzige Möglichkeit, der LDP Sitze im Parlament abzujagen, da die Partei trotz vieler Skandale die Umfragen dominiert und die Wahl Ende Oktober ohne Zweifel als stärkste Kraft gewinnen wird.
LDP könnte sich einen neuen Koalitionspartner suchen müssen
Zwar wird die Regierungspartei Sitze verlieren, denn immer mehr Menschen wünschen sich einen Richtungswechsel in der Politik, allerdings gelten die Oppositionsparteien nicht als sehr zuverlässig. Allen voran die CDP, da sie aus zwei Parteien besteht, von der eine den Premierminister während der Katastrophe in Fukushima gestellt hat.
Zwar steht fest, dass die Opposition der LDP unterlegen sein wird, aber der bisherige Koalitionspartner Komeito könnte durch die Zusammenarbeit Stimmen verlieren, was dazu führen könnte, dass sich die Regierungspartei einen neuen Koalitionspartner suchen müsste.
Die Wahl in Japan könnte in diesem Jahr mit der Tradition brechen, dass die LDP und Komeito weiterhin regieren werden.