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HomeNachrichten aus JapanPolitikRechtspopulistische Partei in Japan findet immer mehr Anhänger

Ausländerfeindlichkeit, viel Nationalstolz und Verschwörungstheorien

Rechtspopulistische Partei in Japan findet immer mehr Anhänger

Die rechtspopulistische Partei Sanseito findet in Japan immer mehr Anhänger, nicht zuletzt, weil sie die sozialen Medien geschickt für sich nutzt, um ihre Agenda zu verbreiten.

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Dabei ist die Partei gerade einmal zweieinhalb Jahre alt, ihr Vorsitzender ist Manabu Matsuda, ein ehemaliges Mitglied des Unterhauses, der bereits öfter mit Aussagen wie „Der Corona-Impfstoff ist eine Mordwaffe“ auffiel.

Partei vertritt übliche Verschwörungstheorien

Sohei Kamiya, Vizepräsident der Partei, gewann bei den ersten Oberhauswahlen der Partei im Sommer dieses Jahres einen Sitz. Kamiya kandidierte 2012 mit der Unterstützung der Liberaldemokratischen Partei für einen Sitz im Unterhaus im Bezirk Osaka Nr. 13. Er verlor jedoch gegen einen Kandidaten der Nippon Ishin (Japanische Innovationspartei).

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Er gründete zudem eine parteiübergreifende politische Empfehlungsgruppe namens Ryoma Project Zenkokukai, als er noch Mitglied der Stadtversammlung war.

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In Diskussionen vertritt Kamiya die Meinung, dass Japan den Geist der Unabhängigkeit und der Selbstachtung verloren habeund dass er die japanische Geschichte richtig lehren will.

Einer der Grundsätze der Partei ist es, ein friedliches Land zu schaffen, in dem die Menschen mit dem Kaiser im Zentrum vereint sind und die Weisheit der Vorfahren anwenden.

Sanseito sticht unter den Konservativen in Japan hervor

Obwohl es in Japan viele konservative rechtspolitische Parteien gibt, sticht die Sanseito hervor, weil ihre Politik mit der des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verglichen werden kann und sie Verschwörungstheorien vertritt. Dies deckt sich mit der Tatsache, dass QAnon in Japan immer mehr Anhänger gewinnt.

Saiseito lehnt Einwanderung und auch ein Wahlrecht für Ausländer ab, behauptet, dass die Pandemie nur inszeniert wurde und sieht das Tragen von Masken und die Impfung als eine Einschränkung der Freiheit an.

Auf ihrer Webseite heißt es, dass Sanseito von Menschen gegründet wurde, die das Gefühl haben, dass die aktuelle Politik die Interessen der eigenen Mitglieder in den Vordergrund stellen.

Laut Experten hat Saiseito aktuell etwa 100.000 Mitglieder und erzielt monatliche Einnahmen von mehr als 40 Millionen Yen (ca. 277.693 Euro). Am 22. Dezember 2021 gab die Partei bekannt, dass sie bei den Oberhauswahlen 2022 antreten will. Bei den Wahlen stellte sie in allen 45 Wahlbezirken Kandidaten, konnte jedoch keinen Bezirk für sich gewinnen.

Sohei Kamiya gewann jedoch einen Sitz im Verhältniswahlrecht, nachdem die Partei rund 1,76 Millionen Stimmen bekam.

Nächstes Ziel: die Kommunalwahlen

Auf einer Pressekonferenz am 26. Oktober im Parlamentsgebäude kündigte Kamiya längerfristige Pläne zur Aufstellung von 494 Kandidaten für die Kommunalwahlen an, die bis Ende September 2023 stattfinden sollen.

Ziel der Partei ist es, die Unterstützung bei den Kommunalwahlen zu erhöhen und für künftige Wahlen auf nationaler Ebene an Schwung zu gewinnen.

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