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HomeNachrichten aus JapanPolitikRücktritt des japanischen Premierministers sorgt für turbulente Monate in der Politik

Machtkampf in der LDP beginnt

Rücktritt des japanischen Premierministers sorgt für turbulente Monate in der Politik

Kyodo: Die Ankündigung des japanischen Premierministers, zurückzutreten, wird so kurz vor der Wahl für turbulente Monate in der japanischen Politik sorgen.

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Einige ehrgeizige Politiker der LDP haben sich bereits um die Nachfolge beworben. Für Japan heißt es, dass sich der Politikstil nach der Wahl deutlich ändern kann.

Mehrere Kandidaten wollen Sugas Nachfolge antreten

Die LDP wird am 29. September ihren neuen Parteivorsitz wählen, der in der Regel auch der nächste Premierminister wird, was große Auswirkungen auf die wichtigen Parlamentswahlen im Herbst haben wird. Der Vorsitzende der LDP ist gleichzeitig Ministerpräsident, da die Partei das Repräsentantenhaus kontrolliert.

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Zwei Kandidaten haben bereits ihren Hut in den Ring geworfen, der ehemalige Außenminister Fumio Kishida und die ehemalige Innenministerin Sanae Takaichi. Auch „Impfminister“ Taro Kono bereitet seine Kandidatur vor.

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Die ehemalige Innenministerin Seiko Noda hat ebenfalls ihre Bereitschaft zur Kandidatur bekundet. Nur der ehemalige Verteidigungsminister Shigeru Ishiba und der Chef der LDP, Hakubun Shimomura, sind noch unentschlossen.

Kono, der Außenseiter mit den größten Chancen

Der in den USA ausgebildete Kono, der in der altmodischen Welt der japanischen Politik oft als Außenseiter gilt, hegt seit langem Ambitionen auf das Amt des Premierministers und belegt in Meinungsumfragen immer wieder vordere Plätze.

Kono ist allerdings innerhalb der LDP nicht sonderlich beliebt. Da er allerdings populär ist, könnte es dazu führen, dass sich bei den Wahlen, die bis zum 28. November stattfinden müssen, seine Parteikollegen hinter ihm stellen, um das aktuelle Umfragetief zu überwinden.

Kishida, ehrgeizig, aber nicht beliebt

Fumio Kishida unternimmt einen zweiten Versuch Parteivorsitzender und Premierminister zu werden. Die letzte Wahl hatte er im September vergangenen Jahres gegen Suga verloren.

Mit seiner Erfahrung in der Diplomatie und in Schlüsselpositionen wie der des Parteichefs verfügt der 64-Jährige über die richtigen Voraussetzungen. Allerdings wird er kritisiert, dass ihm der Mut fehle, schwierige Entscheidungen zu treffen.

Fraktionen entscheiden

Die parteiinterne Politik wird bei der Wahl der LDP mit Sicherheit eine große Rolle spielen, da Suga auf die Unterstützung der großen Fraktionen angewiesen ist. Diese werden von dem ehemaligen Premierminister Shinzo Abe, Finanzminister Taro Aso und Generalsekretär Toshihiro Nikai kontrolliert.

Alle Kandidaten werden die Unterstützung von Abgeordneten außerhalb ihrer Kernfraktionen benötigen. Kishida führt seine eigene mittelgroße Fraktion an, während Kono der Fraktion von Aso angehört. Der 60-jährige Takaichi gehört derzeit keiner Fraktion an.

 

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