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Zahl der Leerstände steigt

Steuererleichterungen für Hypotheken in Japan benachteiligt Geringverdiener

Wenn Menschen in Japan eine Hypothek aufnehmen wollen, ist das System der Steuererleichterungen unverzichtbar für sie geworden. Diese Erleichterungen werden auch im Jahr 2022 beibehalten, allerdings werden Geringverdiener benachteiligt.

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Der Kauf eines Eigenheims ist wohl die größte Anschaffung im Leben eines Menschen. Die erste Steuervergünstigung für den Hauskauf wurde 1972 in Japan eingeführt, als die „Babyboomer“-Generation ihre eigenen Familien gründeten. Das System sah damals vor, dass ein Teil der Summe, die für den Kauf eines Hauses benötigt wird, von der Einkommensteuer abgezogen werden kann.

Frage nach dem Sinn der Steuererleichterungen

Als die Verbrauchssteuersätze 2014 von 5 Prozent auf 8 Prozent angehoben wurden, stieg die Obergrenze für ausstehende Hypothekenzahlungen von 20 Millionen Yen (ca. 155.057 Euro) auf 40 Millionen Yen (ca. 310.115 Euro).

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Nach dem derzeitigen System der Steuererleichterungen werden über einen Zeitraum von zehn Jahren 1 Prozent der am Jahresende ausstehenden Hypothekenzahlungen von der Einkommensteuer und der Steuer für Gebietsansässige abgezogen.

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Ab dem Steuerjahr 2022 wird der Abzugssatz auf 0,7 Prozent gesenkt, aber die Abzugsdauer für ein neu gebautes Haus wird in der Regel auf 13 Jahre verlängert.

Nach Berechnungen des Finanzministeriums werden die Änderungen im System, wie z. B. die längeren Abzugsfristen, die Regierung jedes Jahr durchschnittlich 2 Milliarden Yen (ca. 15,5 Millionen Euro) mehr kosten.

Angesichts der Verschlechterung der Finanzlage Japans, stellt das Ministerium daher die Frage, ob es weiterhin umfangreiche Maßnahmen zur Unterstützung von Hauskäufern geben muss.

Die Verschlechterung ist in den letzten Jahren immer größer geworden, da die Geburtenrate sinkt und die Bevölkerung immer älter wird.

Mehr Häuser als Familien in Japan

Die Hauptzielgruppe der Steuererleichterungen, Familien, die aus einem Ehepaar und ihren Kindern bestehen, machten 1985 40 Prozent aus. Bis 2020 ist dieser Anteil auf etwa 25 Prozent gesunken. Auch die Hauptzielgruppe der Hauskäufer, vorwiegend die jüngere Generation, wird immer kleiner.

Gleichzeitig steigt jedoch der Wohnungsbestand. Nach Angaben des Ministeriums für innere Angelegenheiten und Kommunikation (Housing and Land Survey) gab es 1968 in Japan mehr Häuser als Haushalte, die in ihnen lebten. Im Jahr 2018 gab es etwa 54 Millionen Haushalte und etwa 62,4 Millionen Wohnungen.

Der Leerstand nimmt also deutlich zu, was die Frage aufwirft, wozu man eine Förderung eigentlich benötigt?

Dazu kommt, dass sich das System auf Menschen mit mittlerem bis hohem Einkommen beschränkt, da nur sie eine Hypothek aufnehmen können. Geringverdiener haben davon also keinen Nutzen.

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