Im Bestreben, die Beziehungen zu Japan wieder zu normalisieren, wird Südkorea noch in diesem Monat eine Delegation nach Japan entsenden.
Die Delegation, die am 24. April in Japan eintreffen wird, um Gespräche mit Vertretern der japanischen Regierung und Wirtschaftsführern zu führen, wird von Chung Jin Suk geleitet, einem Mitglied der „Power Party“ des gewählten südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol.
Südkoreas neuer Präsident will Beziehungen verbessern
Südkoreas neuer Präsident wird am 10. Mai sein Amt antreten und hatte bereits Anfang des Monats eine Delegation in die USA entsandt.
Ziel der Gespräche ist es, dazu beizutragen, die Grundlagen für eine Zusammenarbeit in der Nordkorea-Politik und eine Lösung der Probleme zwischen Südkorea und Japan zu schaffen.
Der neue südkoreanische Präsident sagte kurz nach seiner Wahl, dass er das Verhältnis zum Nachbarn Japan, das seit Jahren angeschlagen ist, normalisieren will.
Viele offene Fragen
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hatten sich unter der Regierung des früheren Präsidenten Moon Jae verschlechtert, da keine gemeinsame Lösung für die Probleme gefunden werden konnte, die sich aus der japanischen Kolonialherrschaft von 1910 bis 1945 ergaben. Dabei geht es unter anderem um die Frage einer Entschädigung für Frauen, die während der Zeit zur Arbeit in Militärbordellen gezwungen wurden.
Außerdem steht die Frage nach einer angemessenen Entschädigung für Zwangsarbeiter im Raum.
Laut Japan wurde die Frage nach einer Entschädigung in einem Abkommen bereits geklärt.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich Ende 2018 massiv verschlechtert, nachdem ein Gericht ein japanisches Unternehmen zur Zahlung von Schadenersatz für Zwangsarbeiter, die während der japanischen Kolonialherrschaft eingesetzt wurden, verurteilte.
Der Streit eskalierte darin, dass ein südkoreanisches Gericht die Vermögenswerte von zwei japanischen Firmen im Land eingefroren hatte und Japan Exportbeschränkungen verhängte.