Monatelang wurden immer wieder Verbindungen von japanischen Politikern zur Vereinigungskirche bekannt, doch Folgen scheint dies, trotz großer Kritik, kaum zu haben.
Laut einer aktuellen Umfrage wurden bei den Kommunalwahl 90 Prozent der Politiker, die eine Verbindung zu der Sekte unterhalten, wiedergewählt, auch wenn ihre Popularität etwas gesunken ist.
Erste Wahlen nachdem die Vereinigungskirche in den Fokus geraten ist
Die Kommunalwahlen im April waren die ersten Wahlen, nachdem die Vereinigungskirche durch die Ermordung des ehemaligen Premierministers Shinzō Abe in den Fokus geraten ist.
Seitdem sind immer wieder Politiker in die Kritik geraten, weil sie eine Verbindung zu der Sekte hatten. Es folgten auch ein paar Rücktritte.
Laut einer Umfrage der Tageszeitung Asahi Shimbun im September vergangenen Jahres gaben 292 von 2.314 Mitglieder von Präfekturversammlungen, die auf die Anfrage antworteten, zu, eine Verbindung zu der Sekte zu haben.
Die Amtszeit von 251 Politikern, die mit der Vereinigungskirche verbunden sind, lief im Frühjahr aus. 228 von ihnen stellten sich bei den Wahlen am 9. April in 41 der 47 Präfekturen Japans zur Wiederwahl. 23 Mitglieder traten aus Altersgründen oder aus anderen Gründen nicht mehr an.
Von diesen Kandidaten wurden 206, also 90,4 Prozent, wiedergewählt, 22 Mitglieder, also 9,6 Prozent, verloren ihren Sitz. Mehr als 80 Prozent dieser Kandidaten gehören der LDP an.
Deutlicher Stimmenverlust
Von den 228 Kandidaten, die ihre Verbindung zur Kirche bestätigten, erhielten 118 weniger Stimmen als bei der letzten Wahl. Nur 42 haben mehr Stimmen erhalten.
Einige Kandidatinnen und Kandidaten verloren mehrere tausend bis 10.000 Stimmen im Vergleich zu ihren Ergebnissen bei der letzten Wahl, nachdem ihre Verbindungen zur Sekte bekannt wurden.