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Neue politische Ausrichtung

Was erwartet Japan mit Fumio Kishida als neuen Premierminister

Fumio Kishida konnte sich im Rennen um den Vorsitz der LDP gegen Taro Kono durchsetzen, doch was erwartet Japan nun?

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Der Politiker galt als potenzieller Nachfolger von Shinzo Abe, verlor allerdings im vergangenen Jahr die Wahl gegen Yoshihide Suga. Mit seiner Wahl zum Vorsitzenden der LDP wird der 64-Jährige Anfang Oktober Japans neuer Premierminister.

Kishida gilt als gemäßigter Politiker

Kishida gilt als gemäßigter Politiker mit einer ruhigen Hand, er hat sich seit der verlorenen Wahl gegen Suga sehr zugänglich gezeigt, um seinen eher schlechten Ruf in der Bevölkerung loszuwerden.

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Seitdem er seine Kandidatur in diesem Jahr bekanntgegeben hat, ist eines seiner Hauptziele, das Wohlstandgefälle in Japan auszulösen und das Einkommen der Mittelschicht zu erhöhen. Außerdem versprach er, die Familien und Teilzeitkräfte zu unterstützen.

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Es ist allerdings fraglich, ob er genug Rückhalt innerhalb der LDP findet, um diese Versprechen einzulösen.

Zudem versprach er, dass er die Amtszeit der Führungsriege der LDP auf drei Jahre begrenzen wolle, womit er sich mit Spitzenfunktionären in der Partei angelegt hat, insbesondere mit Toshihiro Nikai, der bereits sehr lange Generalsekretär der Partei ist.

Umweltpolitik Japans wird weiter verfolgt

In der Umweltpolitik wird er das Ziel seines Vorgängers, Japan bis 2050 CO2-neutral zu machen, weiter verfolgen und er will die neoliberale Politik, die Japan seit Abe verfolgt, abschaffen.

Die Wirtschaft will der 64-Jährige mit einem mehrere Billionen Yen schweren Subventionspaket aus der Pandemie-Krise helfen. Um die Pandemie in den Griff zu bekommen, will der Politiker eine Agentur aufbauen, die das Management in Gesundheitskrisen übernehmen soll.

Kishida ist bereits fast fünf Jahre Außenminister und ist dafür verantwortlich, dass der ehemalige US-Präsident Barack Obama 2016 Hiroshima besuchte. 2015 schloss er ein Abkommen mit Südkorea, um das Problem der Trostfrauen endgültig zu lösen, was allerdings bisher nicht funktioniert hat.

US-Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in Hiroshima
US-Präsident Barack Obama bei seinem Besuch in Hiroshima. Bild: Kyodo

Bereits neunmal Mitglied des Repräsentantenhauses

Kishida ist Politiker in dritter Generation und wurde 1993 zum ersten Mal gewählt, er ist zum neunten Mal Mitglied des Repräsentantenhauses.

Privat lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Tokyo. Er sagt selbst, dass er für den Abwasch und das Putzen des Badezimmers zuständig ist. Außerdem ist er Fan der Baseballmannschaft Hiroshima Carp.

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