Akie Abe, die Frau des ermordeten ehemaligen japanischen Premierministers Shinzō Abe, wird als aussichtsreichste Kandidatin für den freigewordenen Sitz ihres Mannes im japanischen Unterhaus angesehen.
Die Nachwahl im Wahlkreis Yamaguchi Nr. 4 ist für April 2023 angesetzt, und die LDP hat es eilig, einen Nachfolger für Abe zu finden, damit sie die Wahl unter keinen Umständen verliert.
Frau von Shinzō Abe will eigentlich keine Politikerin werden
Während der Beerdigung von Shinzō Abe am 15. Oktober sagte seine Frau in ihrer Rede: „Mein Mann hat Yamaguchi sowie die Städte Shimonsoseki und Nagato sehr geliebt. Ich möchte mich auch in irgendeiner Form für diese Gegenden engagieren.“
Mitglieder der Abe-Fraktion, der größten Fraktion innerhalb der LDP, vermuteten, dass dies bedeute, dass Abes Witwe bei den Nachwahlen kandidieren wolle.
Akie selbst hatte allerdings im Juli angedeutet, dass sie keine Absicht hege, als Kandidatin anzutreten, da sie keine Politikerin werden möchte.
Zudem wird aufgrund der neuen Einteilung der Unterhauswahlkreise der jetzige Wahlkreis Yamaguchi Nr. 4 zusammen mit Teilen des jetzigen Wahlkreises Nr. 3 in einen neuen „Wahlkreis Nr. 3“ zusammengelegt.
Kampf gegen Japans Außenminister unausweichlich
Sollte ein LDP-Kandidat die Nachwahl gewinnen, ist es wahrscheinlich, dass dieser Kandidat auf Außenminister Yoshimasa Hayashi trifft, der den jetzigen Wahlkreis Yamaguchi Nr. 3 vertritt, um bei der nächsten Wahl zum Repräsentantenhaus ein von der LDP offiziell zugelassener Kandidat zu werden.
Da die Obergrenze für den Verhältniswahlblock Chugoku ebenfalls um einen Sitz von 11 auf 10 reduziert wird, wäre es für Akie schwierig, im Verhältniswahlblock zu kandidieren. In der Abe-Fraktion überwiegt daher nun die Meinung, dass Akie mit ihrer Bemerkung nur zum Ausdruck bringen wollte, dass ihr die Heimatstadt ihres Mannes am Herzen liegt, aber nicht, dass sie bei den Wahlen kandidieren wird.
Inzwischen werden auch andere mögliche Nachfolger von Shinzō Abe diskutiert. Bislang wurden auch die Söhne von Abes Brüdern ins Spiel gebracht. Allerdings gibt es noch keinen aussichtsreichen Kandidaten für die „Marke Abe“, von dem ein Sieg erwartet wird.