AS: Trans Menschen haben in Japan weiterhin mit Vorurteilen und Diskriminierungen zu kämpfen. Ein Fall in Osaka sorgt jetzt für Empörung. Eine trans Frau soll angeklagt werden, weil sie eine Frauentoilette benutzte.
Am 6. reichte die Polizei der Präfektur Osaka die Unterlagen gegen eine trans Frau bei der Staatsanwaltschaft ein. Die Frau, die um die 40 Jahre alt ist, wird des Hausfriedensbruchs beschuldigt, weil sie letzten Mai eine öffentliche Toilette in einer kommerziellen Einrichtung in Osaka benutzte, die für Frauen ausgewiesen war.
Frau wusch sie auf der Toilette die Hände
Auf der gleichen Etage befanden sich Mehrzwecktoiletten, die von jedem ungeachtet des Geschlechts genutzt werden dürfen. Nach Angaben der Polizei, soll die Frau gesagt haben, dass es falsch war, die Damentoilette zu benutzten.
Sie tat es aber trotzdem, weil es sich für sie anfühlte, dass sie als Frau akzeptiert wird. Weiter erklärte sie, dass sie am Arbeitsplatz als Mann lebt, aber seit mindestens 10 Jahren in der Freizeit als Frau ausgeht und Frauentoiletten benutzt.
Dass die Frau das Bad nutzte, störte wohl den Besitzer der Einrichtungen, der sich bei der Polizei beschwerte. Er meldete dabei wiederholt einen Mann, der als Frau verkleidet die Toiletten benutzt haben soll. Alles, was die Frau dort aber tat, war sich die Hände zu waschen, die Ermittler bestätigten. Danach ging sie wieder.
Die Polizei selbst zeigte sich ein wenig überfordert von dem Fall. Die Frau hat weder einen Beleg für eine Geschlechtsdysphorie noch wurden bei ihr geschlechtsangleichende Operationen durchgeführt. Das sei aber wohl darauf zurückzuführen, dass sie nicht öffentlich geoutet ist.
Eine Anklage wäre ungewöhnlich
Die Polizei gab wegen der komplizierten Sachlage den Fall an die Staatsanwaltschaft weiter, die nun entscheiden soll, ob ein Verbrechern vorliegt oder nicht. Allgemein wäre eine Anklage wegen Hausfriedensbruch sehr ungewöhnlich.
LGBTQ+ Gruppen schlagen allerdings jetzt schon Alarm. Trans Menschen machen sich oft große Sorgen über die Toilettenbenutzung in der Öffentlichkeit. Allgemein versuchen sie Ärger zu vermeiden und nicht aufzufallen. Es wird nun befürchtet, dass der Fall Aufmerksamkeit erregen und Vorurteile gegenüber sexuellen Minderheiten schürt.