Nach dem Drogenskandal rund um den Schauspieler Pierre Taki versprach die Polizei von Japan, noch härter gegen den Drogenhandel vorzugehen. Nun fast einen Monat später ist ihnen wohl ein großer Fisch ins Netz gegangen, der versuchte, nach Japan Drogen zu schmuggeln. Bei dem Festgenommenen handelt es sich überraschenderweise jedoch um einen Regierungsbeamten.
Am Samstag nahm die Polizei von Tokyo den 28-jährigen Tetsuya Nishida in seiner Wohnung fest. Er ist stellvertretender Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie. Doch anscheinend hielt ihn seine Position nicht davon ab, kriminelle Geschäfte zu machen. Er bestellte nämlich über die internationale Post ein Paket mit 22 Gramm an Stimulanzien.
Sie waren in einer Modezeitschrift versteckt, die im Paket war. Der Zoll kontrollierte die Sendung aus den USA, da sie ihnen verdächtig vorkam. Die Menge an Drogen hat umgerechnet einen Straßenwert von stolzen 9.840,38 Euro. Nishida war allerdings clever genug, sich die Drogen nicht direkt an seine Adresse liefern zu lassen. Das Paket landete beim Postamt mit anderen Angaben. Nishida wies jedoch die Post an, es nachträglich von dort aus an ihn zu schicken.
Drogen sind wohl für den Eigenbedarf
Trotz der kleinen List flog Nishida schnell auf und die Polizei durchsuchte am Samstag gründlich sein Haus. Sie beschlagnahmten dabei sein Handy und seinen Computer. Da es sich um eine vergleichsweise geringe Menge an Drogen handelt, glauben die Beamten nicht, dass Nishida ein Dealer ist. Vielmehr vermuten sie, dass er die Stimulanzien selbst konsumiert.
Nishida streitet hingegen bis jetzt alle Vorwürfe energisch ab. Er wüsste angeblich nichts von den Drogen in dem Magazin und es handle sich um ein Missverständnis. Warum er jedoch das Paket nicht direkt an seine Adresse liefern ließ, konnte er nicht erklären. Ob er wirklich die Drogen kaufte oder es sich tatsächlich um eine falsche Bestellung handelt, will die Polizei nun ermitteln.
Quelle: NHK