Japans Corona-App „Cocoa“ sollte dabei helfen, die Pandemie im Land einzudämmen. Allerdings gab es immer wieder Probleme mit der App, die laut eines Berichts des Gesundheitsministeriums darauf beruhen, dass sie nur unzureichend getestet wurde.
Im September vergangenen Jahres trat der Fehler auf, dass die Nutzer-Benachrichtigung auf Smartphones mit Android nicht funktionierte. Der Fehler wurde erst im Februar behoben, trotzdem funktionierte die App nicht auf allen Geräten.
Bei der Entwicklung der Corona-App versagt
Im Bericht des Gesundheitsministeriums heißt es dazu, dass die Organisationsstruktur für die Entwicklung der Corona-App unzureichend war. Der stellvertretende Gesundheitsminister Hideki Tarumi und Tokuaki Shobayashi, Generaldirektor des Health Service Bureau, werden wegen des Fehlers schriftlich verwarnt, so das Ministerium.
Gesundheitsminister Norihisa Tamura sagte auf einer Pressekonferenz: „Das Ministerium als Auftraggeber der App muss ernsthaft über die Tatsache nachdenken, dass es versagt hat, das Projekt ordnungsgemäß zu verwalten.“
Laut des Berichts wurden bei der Entwicklung der Corona-App nur wenige Tests zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit durchgeführt, da die Testumgebung bis dato nicht eingerichtet war. Ein weiteres Problem, das danach auftrat, war, dass die App ständig einen möglichen Kontakt mit einer infizierten Person meldete. Dies führte zu einer Flut von Anfragen bei den Gesundheitszentren im ganzen Land.
Tests hatten nur geringe Priorität
Obwohl die Testumgebung im Oktober eingerichtet wurde, wurde das Testen weiterhin dem Entwickler überlassen, da die Beamten des Gesundheitsministeriums, die die Entwicklung beaufsichtigen sollten, diese für unwichtig hielten. Die Entwickler wiederum waren mit den Arbeiten an Updates beschäftigt und konnten die Tests nicht durchführen.
Außerdem heißt es im Bericht, dass der Mangel an Erfahrung bei der Entwicklung und dem Management von Apps bei den Mitarbeitern des Ministeriums zu einer unklaren Situation zwischen Ministerium und Entwicklern geführt hat. Das Ministerium will nun eine bessere Organisationsstruktur für die Entwicklung der Corona-App schaffen, um weitere Pannen zu verhindern.