In Japan steigt die Zahl der rassistischen Angriffe auf Koreaner, die in Japan leben. Darunter auch Brandstiftung und Vandalismus, die allerdings kaum mediale Beachtung finden.
Einige dieser Angriffe werden derzeit noch untersucht, doch laute Gegenstimmen gegen diesen Rassismus gibt es nur selten.
Rassistisch motivierte Brandanschläge
Im Dezember wurde ein Mann verhaftet, der im August einen Brandanschlag auf Häuser im Bezirk Utoro in der Stadt Uji verübt hatte. In den Häusern lebten etwa 90 Koreaner und 50 von ihnen waren zu dem Zeitpunkt des rassistischen Angriffs zu Hause.
Für die Polizei war der Mann kein Unbekannter, bereits im Juli wurde er verhaftet und an die Staatsanwaltschaft verwiesen, da er einen Brand in dem Hauptsitz der pro-seoulischen koreanischen Einwohnervereinigung (Midan) in Nagoya gelegt hatte.
Kurz nach der Verhaftung im Dezember wurden Fensterscheiben in der Midan-Filiale in Hiraoka eingeschlagen. Der Täter konnte bisher nicht ermittel werden.
Berichtet eine Zeitung über die Vorfälle, wird sie von einer Flut von Nachrichten überschwemmt, die diese rassistischen Angriffe gutheißen und die Opfer angreifen.
Hassrede verlagert sich ins Internet
Mehr als fünf Jahre sind mittlerweile vergangenen, nachdem Japan ein Gesetz auf den Weg gebracht hatte, das Hassreden eindämmen sollte. Aus Rücksicht auf das in der Verfassung verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung wurde keine Bestimmung zur Bestrafung von Tätern in das Gesetz aufgenommen.
Da das Gesetz jedoch nicht ausreichte, um verbale rassistische Angriffe einzudämmen, hat die Stadt Kawasaki eine städtische Verordnung erlassen, die eine strafrechtliche Ahndung solcher Handlungen vorsieht.
Kawasaki verzeichnet seitdem weniger Hassrede auf den Straßen, allerdings ist sie nicht weg, sie hat sich ins Internet verlagert.
Warum die mediale Berichterstattung vorsichtig ist, lässt sich nur damit erklären, dass sich Japan und Südkorea seit langer Zeit streiten und der Streit in den letzten Jahren immer stärker zugenommen hat.
Streit zwischen Japan und Südkorea befeuert rassistische Angriffe
Dieser Streit und die Reaktionen der japanischen und südkoreanischen Regierung hat noch einmal Wasser auf die Mühlen der Rassisten gegeben, die ihre Handlung als legitimiert ansehen.
Dazu kommt, dass man Japan zwar nicht als allgemein rassistisch bezeichnen sollte, da dies nicht stimmt, auch wenn Rassismus in der Gesellschaft weiter verbreitet ist, als angenommen. Aber es gibt viele Menschen in dem Land, die sich als Traditionalisten sehen und die „Reinheit“ der japanischen Bevölkerung als hohes Gut ansehen. Befeuert von Politikern und Einrichtungen, die die Schuld an Situationen gerne einmal Ausländern geben.
Die Japaner müssen sich um den Aufbau einer Gesellschaft bemühen, die die Vielfalt begrüßt, indem sie anerkennen, dass die koreanischen Einwohner durch viele Jahre historischer Wendungen zu ihren Partnern in den lokalen Gemeinschaften geworden sind.