Japan hat in den letzten Jahren viel getan, um gegen Rauchen vorzugehen. So ist es beispielsweise verboten, sich in Büros, Krankenhäusern, Grundschulen und Restaurants eine Zigarette anzuzünden.
Die Überarbeitung des Gesundheitsförderungsgesetzes vor drei Jahren hat aber dazu geführt, dass die Zahl der Menschen, die zum Rauchen ins Freie gehen, gestiegen ist, besonders nachdem die Pandemie in Japan praktisch für beendet erklärt wurde. Die Neuregelung sieht einen besseren Schutz vor Passivrauchen vor. Bei einer Zuwiderhandlung drohen den Rauchern Geldbußen bis zu 300.000 Yen (ca. 1.998 Euro).
Menschen fühlen sich durch Rauchen auf der Straße unwohl
Das National Center Japan hat nun durch eine Umfrage festgestellt, dass die meisten Menschen in Japan sich unwohl fühlen, wenn sie auf der Straße zu Passivrauchern werden.
Zwar sind viele Nichtraucher der Meinung, dass die Orte abgenommen haben, an denen in Japan geraucht werden kann, allerdings kennen viele nicht die genauen Einzelheiten des überarbeiteten Gesundheitsförderungsgesetzes.
Auch unter den Rauchern gab eine Mehrheit an, dass die Zahl der Orte, an denen geraucht werden kann, zurückgegangen ist. Allerdings kennen deutlich mehr Raucher den Inhalt des Gesetzes.
E-Zigaretten in Japan auf dem Vormarsch
Durch das überarbeite Gesetz und der Pandemie steigen immer mehr Raucher in Japan auf die E-Zigarette um. Neben den eingeschränkten Möglichkeiten zu rauchen, spielt auch die Verbreitung von Homeoffice-Arbeit eine große Rolle.
2020 ist der Verkauf von normalen Zigaretten erstmals unter die 100-Millionen-Marke gefallen.
Laut des Tobacco Institute of Japan fiel der Absatz gerollter Tabakprodukte 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 16,3 Prozent auf 98,8 Milliarden verkaufte Stück. Der Umsatz sank um 11,8 Prozent auf 2,47 Billionen Yen (ca. 16,4 Milliarden Euro).
Zum Vergleich: Der Umsatz mit E-Liquids stieg in Japan bis 2020 auf 41,3 Milliarden, was etwa 40 Prozent des Umsatzes mit normalen Zigaretten entspricht. Der Zigarettenhersteller Phillip Morris hat bereits Pläne angekündigt, den Verkauf von gerollten Zigaretten in Japan in den nächsten 15 Jahren vollständig einzustellen. Japan Tobacco konzentriert sich unterdessen zunehmend auf E-Zigaretten. Zuletzt musste das Unternehmen einen erheblichen Umsatzeinbruch hinnehmen.
Auch die Zahl der Raucher in Japan sinkt, allerdings auch wegen eines steigenden Gesundheitsbewusstseins. Im Jahr 2019 rauchten 27,1 Prozent der Männer und 7,6 Prozent der Frauen in Japan regelmäßig. Damit sank die Anzahl bei den Männern um 1,9 Prozent und bei den Frauen um 0,5 Prozent.