Das japanische Justizministerium gab am Freitag bekannt, dass es bis Ende des Jahres prüfen wird, ob das gemeinsame Sorgerecht in Japan eingeführt wird.
Ein Gremium des Ministeriums wird Fragen des gemeinsamen Sorgerechts beleuchten, damit Mutter und Vater sich das Sorgerecht teilen können. Die Forderungen aus der Bevölkerung, nach dem gemeinsamen Sorgerecht in Japan sind in der letzten Zeit stärker geworden. Allerdings gibt es auch Widerstand gegen derartige Pläne.
Umfangreiche Untersuchung zum gemeinsamen Sorgerecht in Japan
„Ich bin mir bewusst, dass es von den Betroffenen unterschiedliche Meinungen zum gemeinsamen Sorgerecht gibt, und ich möchte, dass das Gremium das Thema sorgfältig diskutiert“, sagte Justizministerin Katsuyuki Kawai auf einer Pressekonferenz.
Das Gremium besteht aus Wissenschaftlern sowie Beamten des Justizministeriums und des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales. Geplant ist, dass innerhalb eines Jahres ein Bericht erstellt wird, der sich nicht nur mit der Frage des gemeinsamen Sorgerechts befasst, sondern auch mit der Kinderbetreuung nach der Scheidung der Eltern und weitere wichtige Themen.
Gemeinsames Sorgerecht gibt es zum Beispiel in Deutschland, da es als wichtig angesehen wird, dass sich Mutter und Vater um ein Kind kümmern.
Gegner sehen negative Auswirkungen für die Kinder
Es gibt jedoch einige Stimmen in Japan, die befürchten, dass sich so ein System negativ auf ein Kind auswirkt, da es sein kann, dass Eltern sich nicht auf eine Linie bei der Erziehung einigen können oder durch häusliche Gewalt keine Diskussion zustande kommt.
Befürworter des gemeinsamen Sorgerechts in Japan argumentierten, dass ein Elternteil ohne Sorgerecht Kinder kaum zu sehen bekommen. Auch dieser Punkt wird von dem Gremium genau beleuchtet.
Das Gremium wird auch untersuchen, ob Eltern verpflichtet werden sollen, ein Erziehungsprogramm zu entwickeln, wenn sie geschieden werden, und wie das gemeinsame Sorgerecht ausgeübt wird, wenn es tatsächlich in Japan eingeführt wird.
Quelle: Kyodo