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Gedämpfte Reiselust durch Corona

Reisen zum Neujahr bleiben auch 2023 weit unter Vor-Pandemie-Niveau

Das japanische Neujahr ist eine der Hauptreisezeiten und gehört zu den wichtigsten Festen im Land. Für eine Woche wird es dann selbst in den belebten Großstädten merklich ruhiger. Viele Menschen reisen zu ihren Familien oder nutzen die freien Tage für Kurztrips im In- und Ausland.

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Die Corona-Pandemie hatte auch die inländischen Reisetätigkeiten der Japaner stark beeinflusst, viele verzichteten in 2021 und 2022 auf Neujahrsreisen. Nach neuen Vorhersagen wird auch zum Jahreswechsel 2022/2023 die Zahl der Reisen weit unter dem Vor-Pandemie-Niveau liegen.

Inflation und Corona-Maßnahmen behindern die Neujahrs-Reisen

Rund 21 Millionen Menschen werden Anfang Januar quer durchs Land reisen, so sehen es die Schätzungen der großen Reiseagentur JTB Corp. Das sind 3 Millionen mehr als noch zum Jahreswechsel 2021/2022. Doch macht die Zahl gerade mal 72 Prozent des Reiseniveaus von 2019 aus.

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Berücksichtigt wurden in den Zahlen jene Reisenden, die zwischen 23. Dezember 2022 und 3. Januar 2023 eine Reise mit wenigstens einer Übernachtung innerhalb Japans planen. Dazu nutze das Unternehmen Daten aus Reisebuchungen und einer Online-Umfrage vom November.

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Einer der Hauptgründe für die gesteigerte Reiselust ist die Gewöhnung an das Leben mit dem Coronavirus, die nun auch in Japan einsetzt. Dadurch sinkt die psychologische Hemmschwelle, sich wieder in volle Bahnhöfe und Züge zu begeben.

Dass es aber noch keine vollständige Erholung der Zahlen gibt, obwohl die japanische Regierung Reisen im Inland weiter stark fördert, hat laut JTB mehrere Gründe. Einer davon ist die Inflation, die auch in Japan die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen lässt und den Konsum drückt.

Außerdem wird im Zuge der aktuellen achten Corona-Infektionswelle in Japan versucht, Aktivitäten auch im Freien zu begrenzen. Große Menschenmengen bei Neujahrsfesten etwa sind ein potenzielles Risiko für mehr Infektionen.

Aufruf zu Corona-Tests vorm Reiseantritt

Aus der Auswertung geht auch hervor, dass viele Menschen nun wieder in Gruppen reisen, etwa mit der Familie, während Solo-Reisen zurückgehen. Für die Neujahrsreisen müssen die Gruppen jedoch deutlich tiefer in die Tasche greifen: die durchschnittlichen Reiseausgaben werden pro Person bei etwa 37,000 Yen (ca. 255 Euro) liegen, 12 Prozent höher als noch im Vorjahr.

Auch bei den Auslandsreisen lassen sich drastische Unterschiede zum Vorjahr feststellen. Damals waren gerade einmal 150,000 Japaner aus dem Land gereist, dieses Neujahr sollen es siebenmal so viele werden. Damit liegen die Auslandsreisen jedoch immer noch bei gerade mal 20 Prozent des Niveaus von 2019/2020.

Hier macht sich vor allem die aktuelle Schwäche des japanischen Yen bemerkbar, sowie die gestiegenen Kosten für internationale Flüge aufgrund höherer Ölpreise. Auslandsreisen werden damit zu einer teuren Angelegenheit, die sich nicht jeder leisten kann oder will.

Während immer mehr Menschen planen, zu Neujahr zu verreisen, gibt es gleichzeitig Warnungen zur Infektionsgefahr mit dem Coronavirus während der Trips. Experten des Gesundheitsausschusses fordern von den Reisenden, sich vor Beginn ihrer Fahrt auf das Virus testen zu lassen – eine Warnung davor, überhaupt zu verreisen, gibt es jedoch nicht.

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