Jedes Jahr am zweiten Montag im Januar veranstalten Städte in ganz Japan Seijinshiki, Zeremonien, bei denen die Volljährigkeit gefeiert wird. Junge Menschen werden in Japan mit 20 Jahren als Erwachsene angesehen. Viele Teilnehmer werfen sich dafür richtig in Schale und tragen hochwertige Kimonos und schicke Anzüge. Allerdings gibt es auch immer wieder Störenfriede, die mehr wollen als wichtigen Reden lauschen.
Diese Zeremonien sollen würdevoll sein, aber in einer japanischen Großstadt neigen die Teilnehmer dazu, dieses besondere Event für alle zu verderben. In Yokohama ist der Seijin no Hi (Tag der Volljährigkeit) dafür bekannt, besonders chaotisch zu sein. Es geht soweit, dass immer mehr Teilnehmer Angst um ihre Sicherheit äußern.
Die Zeremonie in Yokohama eskaliert immer wieder
Kämpfe und illegale Knallkörper gehören zu den Dingen, die niemand am 13. Januar 2020 in Yokohama sehen wollte. Trotzdem war die Polizei während der Zeremonie wieder mehr als gut beschäftigt. Die verschiedenen Kämpfe reichten soweit, dass selbst der Veranstalter sich unfreiwillig in einem solchen Fight wiederfand.
#横浜市 #成人式 #爆竹 #乱闘
これが横浜市の成人式… pic.twitter.com/0I4obhH0u4— 右人(uhito) (@uhitouhiko) 13. Januar 2020
Viele Besucher bemängelten, dass die Polizei die meiste Zeit allerdings nur daneben standen, während neben ihnen Schlägereien stattfanden. Auch Aufrufe zur Ordnung wurden einfach ignoriert, was ohne Konsequenzen blieb. Auch das allgemein respektlose Verhalten einiger Teilnehmer der Zeremonie stieß mehr als sauer auf. Während der Rede, bei der die jungen Menschen in der Reihe der Erwachsenen willkommen geheißen wurden, schalteten viele ihre Handy-Kamera ein, wie es bei Konzerten üblich ist. Ein Teilnehmer ging sogar soweit, einen großen Leuchtstab zu schwingen, was außerdem eine Gefahr für andere Besucher darstellte.
Auch außerhalb der Veranstaltungsgeländes sorgten die jetzt jungen Erwachsenen für Aufruhr. Sie fuhren in ihren Festanzügen auf ihren Autos spazieren, was die Bewohner der Gegend sehr irritierte.
Handel reagiert auf Gewaltbereite Jugendliche
Die Zeremonien zur Volljährigkeit in Yokohama sind allerdings im ganzen Land berühmt berüchtigt für solche Ausbrüche. Im letzten Jahr eskalierte eine Schlägerei auf offener Straße so sehr, dass sich die Polizei doch gezwungen sah, einzugreifen. Der Ruf der Veranstaltung ist so schlecht, dass Convenience Stores an diesem Tag den Verkauf von Alkohol untersagen. Bei 7-Eleven und Lawson werden die entsprechenden Regale mit großen Planen zu gehangen und Schilder weisen auf das Verkaufsverbot hin. Auf der offiziellen Webseite des Seijinshiki in Yokohama heißt es, dass alkoholisierte Personen der Zutritt zur Halle verwehrt wird.

Die große Bevölkerungsdichte in Yokohama sorgt dafür, dass in der Stadt jedes Jahr zwei Zeremonien abgehalten werden, bei denen insgesamt 25.000 Menschen anwesend sind. Das macht es immer wieder schwierig, die Massen zu kontrollieren. Allerdings sorgt der Mangel an Ordnung regelmäßig für Diskussionen.
HK