Die japanische Regierung reagiert besorgt darüber, dass Russland den Druck auf das Land erhöht. Laut Medienberichten hat der russische Präsident Wladimir Putin die Übernahme der Vermögenswerte des Betreibers von Sachalin 2 durch ein neues Projekt angeordnet.
Durch die Übernahme wird befürchtet, dass das osteuropäische Land die Gaslieferungen drosseln oder sogar ganz einstellen könnte, auch wenn der japanische Premierminister gegenüber Reportern sagte: „Ich glaube nicht, dass die Anordnung zu einer sofortigen Einstellung der LNG-Lieferungen führen wird.“
Japan bezieht 8,8 Prozent seiner Gasimporte aus Russland
An Sachalin 2 sind zwei japanische Handelsunternehmen beteiligt. Japan bezieht 8,8 Prozent seiner Gasimporte aus Russland, den größten Teil davon über das LNG-Projekt.
Die Ankündigung ließ offen, ob japanische Unternehmen ihre Beteiligung auch nach der Übertragung der Vermögenswerte des Projektbetreibers Sakhalin Energy Investment auf ein neues russisches Unternehmen beibehalten können.
Sollten die japanischen Unternehmen ihre Beteiligung nicht behalten können, würde dies eine Beschlagnahmung des Projekts durch das osteuropäische Land bedeuten.
Vergeltung für die Sanktionen
Eine Reihe von Elektrizitäts- und Gasunternehmen beziehen ihr Flüssiggas aus dem Sachalin-Projekt, allein Hiroshima Gas bezieht etwa die Hälfte seines Flüssigerdgases aus dem Projekt.
Das Unternehmen versucht zurzeit herauszufinden, was die Ankündigung nun genau bedeutet. Auch das japanische Wirtschaftsministerium ermittelt zurzeit, was die Anordnung für die Energieversorgung Japans bedeutet.
Japan wertet die Maßnahme als Vergeltung für die Sanktionen, die das Land nach der russischen Invasion der Ukraine erhoben hat.