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HomeNachrichten aus JapanSakura-Party wurde vermutlich genutzt, um Abes dritte Amtszeit als LDP-Präsident zu sichern

Einige vermuten, dass Abe so Stimmen für die Wahl zum LDP-Leiter sichern wollte

Sakura-Party wurde vermutlich genutzt, um Abes dritte Amtszeit als LDP-Präsident zu sichern

Japans Premierminister Shinzo Abe muss sich nach wie vor für seine umstrittenen Sakura-Partys erklären. Immer mehr Details werden über die Veranstaltung und die eingeladenen Gäste bekannt, die nur weitere Fragen aufwerfen. Nun wurde bekannt, dass zahlreiche Mitglieder der Präfekturversammlung eingeladen wurden.

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Die Mainichi Shimbun fand heraus, dass mehrere Mitglieder zur Party eingeladen wurden, nachdem sie am Vortag an einem Seminar teilgenommen hatten. Es wird nun davon ausgegangen, dass die Veranstaltung genutzt wurde, um sich so die Stimmen der Mitglieder für die Wahl im selben Jahr zu sichern.

Das besagte Seminar fand am 20. April letzten Jahres in einem Hotel in Tokyo statt. Angebliches Thema der Veranstaltung war die Verbreitung der Verfassungsrevision-Entwürfe der Partei auf regionaler Ebene. Eingeladen waren dabei um die 800 Politiker.

Teilnehmer wurden direkt eingeladen

Alle 24 Mitglieder der Präfekturversammlung von Osaka, die zur LDP gehörten, bekamen nach dem Seminar eine Einladung zur Party. Einige Mitglieder der LDP-Partei selbst gaben laut Berichten an, dass es zu Abes Strategie gehörte, Versammlungsmitglieder einzuladen, um sich Stimmen bei der Wahl des LDP-Präsidenten zu sichern.

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Eine weitere Person gab an, dass ihm gesagt wurde, dass der LDP-Generalsekretär Toshihiro Nikai Versammlungsmitglieder am Rand des Seminars zu der Party einlud. Seminarteilnehmer bestätigen, dass sie und ihre Partner eingeladen wurden.

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Die LDP-Mitglieder der Präfektur Gifu bestätigten, dass sie eine Nachricht für das Seminar erhielten, in der ebenfalls erwähnt wurde, dass sie anschließend zur Sakura-Party kommen dürfen. Siebzehn Personen aus Gifu nahmen an dem Seminar teil, sie konnten jedoch nicht sagen, wie viele davon ebenfalls zur Party gingen. Zusätzlich zu den Einladungen ist das Seminar selbst verdächtig.

Zwar wurde das Thema der Wahl nicht direkt angesprochen, allerdings wurde Material, wie Bücher verteilt, in dem die Medien für den Umgang mit zwei Skandalen kritisiert wurden. Es ging dabei um den Moritomo-Gakuen-Skandal und den Kake-Skandal, in die Abe verwickelt war. Aus diesem Grund gehen einige davon aus, dass das Seminar benutzt wurde, um Abes Ruf zu verbessern.

Genaue Zahlen sind nicht bekannt

Dass es Auffälligkeiten bei den Einladungen in dem Jahr gibt, belegte die Mainichi Shimbun. Fast alle Versammlungsmitglieder, die zu einem LDP-Zweig in mindestens drei Präfekturen gehörten, erhielten eine Einladung, was äußerst ungewöhnlich ist.

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Normalerweise bekommen nämlich nur die Generalsekretäre und hochrangige Beamte eine Einladung. Genaue Zahlen konnte die Zeitung jedoch zum letzten Jahr nicht ermitteln, da viele Präfekturen nicht wissen, wer alles Gast war, da die Briefe direkt an Einzelpersonen gingen.

Abe selbst war bei dem Seminar anwesend und ebenfalls bei der After-Party. Tatsächlich wurde er fünf Monate nach der Sakura-Party zum dritten Mal als Leiter der Partei gewählt. Bis jetzt äußerte Abe sich nicht zu den neuen Anschuldigungen. Ein Abgeordneter der Partei gab jedoch an, dass das Seminar und die Party nur ein Pauschalangebot waren und einige Personen es als Wahlstrategie des Premierministers interpretierten.

MS

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