Viele ältere Menschen können mit der modernen Technik nicht ganz schritthalten. Auch in Japan haben Senioren oft nur ein altes oder gar kein Handy, das will ein Bezirk in Tokyo nun ändern und stellt ihnen komplett kostenlose Smartphones zur Verfügung.
Der Bezirk Shibuya kündigt kürzlich an, dass Senioren dabei helfen wollen auf den neusten Stand der Technik zu kommen. Es ist dabei geplant, dass im Rahmen einer Initiative bis diesen September bereits 3.000 Smartphones testweise verteilt werden. Allgemein ist das Projekt bisher auf zwei Jahre ausgelegt.
Kosten fürs Smartphone werden voll übernommen
Es wird davon ausgegangen, dass Shibuya im ersten Jahr um die 2,8 Millionen Euro für das Projekt ausgeben wird. Davon werden nicht nur die Geräte selbst und verwendete Programme bezahlt, sondern auch alle weiter anfallenden Nutzungskosten, wie mobiles Datenvolumen und Telefongebühren. In Bezug auf die hohen Mobilkosten in Japan dürfte das für viele Senioren eine Erleichterung sein.
Bewohner erhalten das Smartphone bereits mit einem Programm, das einem beibringt, wie das Gerät verwendet wird. Vorinstalliert sind dazu bereits Katastrophen- und Gesundheitsapps. Kosten die hingegen durch weitere Apps oder Dienste anfallen, müssen Senioren selbst tragen.
Shibuya hat es sich schon länger zur Aufgabe gemacht, die technischen Kompetenzen von älteren Personen zu verbessern. Seit 2019 ist der Punkt fest in den Zielen der Bezirksregierung verankert. Das Projekt ist demnach Teil der Initiative und soll dabei helfen, dass sich Senioren in der Welt besser zurechtfinden.
Senioren sollen besser informiert und geschützt werden
Auslöser für das Projekt waren die heftigen Taifune, die Tokyo 2019 trafen und großen Schaden anrichteten. Lokale Behörden hatten festgestellt, dass Senioren ohne Smartphone Schwierigkeiten hatten aktuelle Informationen zu Evakuierungen und Schutzwarnung zu erhalten.
Zwar werden diese Hinweise und Warnung auch über das Fernsehen ausgeben. Am schnellsten aktualisiert werden sie jedoch mittlerweile online, weswegen oft empfohlen wird über Apps oder andere Dienste die Situation zu verfolgen. Auch die Pandemie zeigte, dass es Menschen ohne Smartphone schwer haben.
So können sie unter anderen nicht die Corona-App verwenden, die vor einer möglichen Infizierung warnen soll. Zusätzlich werden immer mehr Dokumente digitalisiert, um das Infektionsrisiko bei den Behörden zu verringern. Shibuya sah es deswegen als geeigneten Moment an, das Projekt für die Senioren zu starten. Nicht nur, dass ältere Menschen die Dienste für ein bequemeres Leben nutzen können, ebenfalls tragen sie dazu bei das Ansteckungsrisiko zu senken, da sie nun nicht mehr so oft gezwungen sind, das Haus zu verlassen.