Kyodo: Japans oberster Gesundheitsexperte, Shigeru Omi, ist der Meinung, dass das Land den Höhepunkt der fünften Welle überstanden habe. Gleichzeitig warnt er aber davor, dass das Gesundheitsleitsystem genau beobachtet werden müsse, da die Überlastung noch nicht vorbei sei.
Omi führte den Rückgang der Infektionen vor dem Gesundheitsausschuss des Oberhauses auf die Fortschritte bei den Impfungen, der Vorsicht der Menschen, den verringerten Alkoholkonsum und das Tragen von Masken zurück.
Omi mahnt vor zu schnellen Lockerungen der Corona-Maßnahmen
Gleichzeitig warnte er allerdings noch einmal davor, dass übereilte Lockerungen der Corona-Maßnahmen zu einer sechsten Welle führen könnten, insbesondere da es jetzt wieder kälter werden würde.
„Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass die Zahl der Krankenhausbetten für COVID-19-Patienten nicht auf einmal um das Fünf- bis Sechsfache ansteigen wird“, so Omi.
Das Gesundheitssystem des Landes steht aufgrund der Menge an Corona-Patienten immer noch unter starkem Druck und so wird es in weiten Teilen auch bleiben. Nach Angaben der japanischen Regierung ist zwar inzwischen mehr als die Hälfte der Bevölkerung doppelt geimpft worden, allerdings ist die Impfquote bei jungen Menschen, die besonders von der Delta-Variante betroffen sind, gering.
Lockerungen auch im Ausnahmezustand
Die japanische Regierung stellte vergangene Woche eine Exit-Strategie vor, die vorsieht, dass die Corona-Maßnahmen im Oktober oder November gelockert werden, wenn alle Menschen, die sich impfen lassen wollen, geimpft worden sind.
Die Strategie sieht vor, dass Bars und Restaurants dann wieder Alkohol ausschenken dürfen, Menschen soll es dann wieder erlaubt sein, über die Präfekturgrenzen hinaus zu reisen, und die Zuschauergrenzen bei Veranstaltungen würden dann auch wegfallen. Die Lockerungen sollen auch in Gebieten kommen, die dann noch unter Ausnahmezustand stehen.