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HomeNachrichten aus JapanSoziale Medien werden in Japan eine Brutstätte für Kriminalität gegen Kinder

Fälle von Entführungen nehmen deutlich zu

Soziale Medien werden in Japan eine Brutstätte für Kriminalität gegen Kinder

Die Zahl der Kinder unter 18 Jahren, die in Japan von Erwachsenen entführt wurden, die ihre Opfer über soziale Medien kennengelernt haben, ist laut der japanischen Polizei in den letzten sechs Jahren um das zwanzigfache gestiegen.

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Erst vor wenigen Tagen wurde der Fall eines jungen Mädchens aus Osaka bekannt, die von einem 35-jährigen Mann in seinem Haus gefangen gehalten wurde. Der Täter hatte das Mädchen über soziale Medien kennengelernt und sie dort zu einem Treffen überredet.

Mann fand sein Opfer über soziale Medien

Laut der Polizei hat der Mann einen Tweet der 12-Jährigen gesehen und ihr eine Direktnachricht gesendet. Er nannte sich „setsujiro“ und fragt nach den persönlichen Daten des Mädchens, einschließlich der Adresse und ihres Alters. Danach schlug er vor, dass sie ihn doch einmal besuchen kommen könne.

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Bei der Durchsuchung der Wohnung des Mannes wurde ein 15-jähriges Mädchen gefunden, die der Täter ebenfalls über eine Social Media Plattform kennengelernt hatte.

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Laut der Nationalen Polizeibehörde wurden 2018 1.811 Kinder Opfer von Tätern, die sie auf Plattformen wie Twitter angesprochen haben.

Fälle von Entführungen und Kinderpornografie nehmen zu

Dabei handelt es sich oft um kleinere Verstöße gegen die Jugendschutzverordnung, allerdings nehmen die Fälle von Kinderprostitution und Kinderpornografie zu. Auch ist ein Anstieg an Entführungen zu beobachten.

Im Februar 2018 wurde ein Mann in Kawasaki verhaftet, weil er eine Minderjährige entführt hatte. Im Verhör sagte der Mann, dass er das Mädchen zu sich eingeladen hatte, nachdem er gesehen hat, was sie in den sozialen Medien schrieb.

2017 wurden mehrere Leichen in der Wohnung eines Mannes gefunden, er hatte seine Opfer auf Twitter angeschrieben und sie zu sich nach Hause gelockt. Dabei hatte er sich einiger psychologischer Tricks bedient.

Eltern müssen ihren Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit den sozialen Medien zeigen

Experten raten eindringlich, dass Eltern ihren Kindern zeigen, wie man verantwortungsvoll die sozialen Medien nutzt. Allerdings wissen viele Eltern nichts über die Online-Aktivitäten ihrer Kinder und können im Notfall nicht eingreifen.

„Kinder, die weder in ihren eigenen Haushalten noch an Schulen einen Ort haben, an dem sie sie selbst sein können, sind von erwachsenen Fremden abhängig geworden, die sie über soziale Medien kennengelernt haben. Lehrer und Schulberater sollten vertrauensvolle Beziehungen zu Kindern pflegen, damit sie sich ihnen öffnen können“, so Daisuke Fujikawa, Professor an der Chiba-Universität.

 

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