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Warmes Essen und Hilfe zur Selbsthilfe

Café hilft Menschen in Not zu Neujahr mit warmen Mahlzeiten und Hilfe zur Selbsthilfe

In der Stadt Tyonaka, in der Präfektur Osaka, wurde ein Café eröffnet, das Menschen helfen will, die wegen der Coronavirus-Pandemie in Not geraten sind.

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Das Otona Shiokudo (Kantine für Erwachsene) wurde von einer 52-jährigen Frau eröffnet, die bereits seit 2019 ein ähnliches Café für Obdachlose betreibt.

Café soll Menschen helfen, wieder in ein normales Leben zurückzufinden

„Die Menschen müssen nicht die ganze Verantwortung übernehmen, die sich aus ihrer misslichen Lage ergibt, weil sie ihren Job verloren haben oder ihr Einkommen gesunken ist“, so die Betreiberin, die nun hofft, dass die Unterstützung, die sie anbietet, den Menschen helfen wird, die ersten Schritte zurück in ein neues Leben zu machen.

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Die Entscheidung, die die Frau dazu brachte, das Leben von Menschen auf der Straße verbessern zu wollen, kam vor fünf Jahren, als sie begann, im Umeda-Einkaufsviertel von Osaka kostenlos Bento-Lunchboxen zu verteilen.

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Sie lernte einen obdachlosen Mann in den 70ern kennen, den sie von seinem Platz unter einer Überführung am Bahnhof Osaka aufwecken wollte. Zuerst nahm er das Bento schweigend an, aber eines Tages murmelte er zu ihr: „Wenn ich mir nur den Bauch vollschlagen kann, habe ich das Gefühl, dass ich wenigstens bis morgen durchhalten kann.“

Danach begann die Frau, in einem Park in Osaka Suppenküchen für Obdachlose zu betreiben und verteilte Curry, das sie zu Hause gekocht hatte. Die Leute, die kamen, sagten Dinge wie: „Es hat keinen Sinn, dass ich weiterlebe.“ Sie sprach ihnen Mut zu und sagte: „Ich komme wieder, also macht weiter.“

Nach einiger Zeit, stellte sie fest, dass Menschen, die eigentlich immer zu ihr kamen, nicht mehr da waren. Andere Obdachlose hatten ihr daraufhin erzählt, dass diese Menschen gestorben sind.

Daraufhin kam ihr der Gedanke, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen mit Problemen ohne Aufhebens zusammenkommen können.

Aus dieser Idee wurde im Juni 2018, als ein starkes Erdbeben den Norden der Präfektur Osaka erschütterte, ein Entschluss. Damals war sie an der Leitung einer Initiative für Kinderkantinen beteiligt.

Die Supermärkte waren wegen des Erdbebens geschlossen und sie wurde von einer alleinerziehenden Mutter einiger der Kinder angesprochen, die in die Kantine kamen und erzählten „Ich habe von den Ausverkaufsartikeln der Supermärkte gelebt. Ich habe keine Dinge wie Lebensmittel für Notfälle und mache mir Sorgen, was wir ab morgen essen werden.“

Daraufhin fasst die Frau den Entschluss eine Gruppe für alleinerziehende Mütter zu gründen, um bei Problemen zu helfen. Daraus entwickelte sich später das Café „Gohandokoro Okaeri“.

Coronavirus-Pandemie bringt für viele Menschen wirtschaftliche Probleme

Um das Café zu einem Ort zu machen, an dem auch Menschen mit knappem Haushaltsbudget Essen kaufen können, stellt die Betreiberin viele der Beilagen für je 100 Yen in die Regale. Doch mit der Ausbreitung des Coronavirus wurde ihr immer bewusster, welche Auswirkungen es auf das Leben der Menschen hat.

Daraufhin entschloss sie sich am 21. Dezember das neue Café zu eröffnen. Bis zum 5. Januar können Besucher dort täglich von 18 bis 21 Uhr für 500 Yen eine vollständige Mahlzeit erhalten und sich beraten lassen, um wieder auf die Beine zu kommen.

Nach vorheriger Absprache erhalten Kinder auch außerhalb der Öffnungszeiten kostenloses Essen.

Menschen, die kein Geld haben, können ein spezielles „Happiness-Sharing-Ticket“ bekommen, um kostenlos zu essen; die Mahlzeiten werden von normal zahlenden Kunden subventioniert. Das Café akzeptiert auch Studenten im Teenageralter, die ihr Einkommen durch einen Teilzeitjob verloren haben.

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