Dass Japan bei seinen LGBTQ-Rechten immer noch viel aufholen muss, ist nichts Neues. Besonders Trans-Menschen haben gegen rechtliche Hürden zu kämpfen. Eine Demonstration in Tokyo machte kürzlich öffentlich auf diese Probleme aufmerksam.
Am 26. Juni fand an der Shibuya Station die Protest-Veranstaltung statt. Sie wurde extra für den Juni geplant, der international auch als Pride Month gilt. Den Monat über macht die weltweite LGBTQ-Community mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktion auf Probleme, Menschenrechtsverletzung und andere Dinge aufmerksam.
Trans-Menschen in Japan müssen große Hürden nehmen
Gesponsort wurde die Veranstaltung in Tokyo von Transgender Japan und ArienaiDemo. Beide setzen sich für die Menschenrechte und Würde von Trans-Menschen in Japan ein. Die Rechtslage zur Änderung des Geschlechtes im Familienregister in Japan ist im weltweiten Vergleich sehr streng.
Wer in Japan offiziell sein Geschlecht in den Dokumenten ändern lassen will, muss sich einer kompletten operativen Geschlechtsangleichung unterziehen. Die Betroffenen werden dabei automatisch sterilisiert, da ihnen jegliche Fortpflanzungsfähigkeit genommen wird.
Da diese Eingriffe den Menschen indirekt aufgezwungen werden, sehen viele das Gesetz als Menschenrechtsverletzung an. Auch international gibt es immer wieder Kritik. Tomoya Asanuma, Co-Präsident von Transgender Japan fordert deswegen, dass diese sehr große rechtliche Hürde endlich abgebaut oder ganz beseitigt wird.
Gemeinsam gegen Diskriminierung
Tanomi von ArienaiDemo sieht es ähnlich. Man möchte dabei, dass die Menschen erkennen, wie unglaublich das derzeitige System ist und dass sie sich dafür einsetzen, dass dieser Umgang mit Trans-Menschen aufhört.
In Tokyo versuchte man während der Demonstration nicht nur auf die rechtlichen Probleme in Japan aufmerksam zu machen, sondern auch die allgemeine Diskriminierung, die viele Trans-Menschen weiterhin erfahren. Besonders junge Trans-Menschen erleben während ihrer Schulzeit Mobbing und Ausgrenzung.