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HomeNachrichten aus JapanSoziales & LebenFast alle japanischen Regierungsangestellten planen Vaterschaftsurlaub

Fast alle Beamte wollen volle Elternzeit nutzen

Fast alle japanischen Regierungsangestellten planen Vaterschaftsurlaub

Im letzten Jahr wurde deutlich, wie Väter in der japanischen Arbeitswelt diskriminiert werden, wenn sie sich Vaterschaftsurlaub nehmen. Seitdem hat die Regierung versucht die Situation zu verbessern und vor allem mehr Männer zu der Auszeit zu motivieren. Tatsächlich scheint das geholfen zu haben, denn fast alle frisch gebackenen Väter unter den Regierungsbeamten wollen sich den Urlaub nehmen.

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Das Kabinett für Personalangelegenheiten befragte alle 3.036 männlichen Regierungsangestellten, Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte mit eingeschlossen, die zwischen April und Juni Vater geworden sind. Mit überwältigenden 99,8 Prozent wurde angeben, dass sie Vaterschaftsurlaub eingereicht haben.

Mehrheit will sich 30 Tage Vaterschaftsurlaub nehmen

Die restlichen fünf Personen haben laut dem Kabinettsbüro keinen Antrag eingereicht. Überraschenderweise kommen vier von ihnen vom Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus. Der fünfte ist Beamter beim Finanzministerium.

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Die meisten der Befragten mit Antrag planen auch sich länger freizunehmen. 85,2 Prozent wollen sich mindesten die empfohlenen 30 Tage Urlaub nehmen. Allgemein lag der Durchschnitt sogar bei 43 Tagen. Im Vergleich zu den letzten Jahren zeigen die Zahlen einen enormen Anstieg.

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Im Geschäftsjahr 2018 waren es gerade einmal 12,4 Prozent der männlichen Beamten mit Neugeborenen, die sich die Auszeit nahmen. Die Jahre davor lag der Wert noch niedriger mit etwa zehn Prozent. Woher der starke Wandel nun kommt, lässt sich nicht sagen. Einige vermuten jedoch, dass der Elternurlaub von Umweltminister Shinjiro Koizumi die Leute motiviert, auch die Leistung in Anspruch zu nehmen.

Pandemie und Naturkatastrophen setzten Beamte unter Druck

Erst im April hatte es sich die Regierung zum Ziel gemacht, dass männliche Beamte mindestens 330 Tage Vaterschaftsurlaub nehmen sollen. Verantwortlich für die Umsetzung sind die Manager, welche die Arbeitsbelastung auf die restlichen Mitarbeiter verteilen sollen.

Das Kabinettsbüro selbst hofft, dass sich die Väter auch wirklich den Urlaub nehmen und ihn nicht doch im Nachhinein streichen. Sie seien sich dabei bewusst, dass einige der Väter sich in schwierigen Situationen befinden. Da manche an Reaktionen auf die Pandemie oder kürzliche Naturkatastrophen arbeiten, wird es für sie vermutlich schwer sein, ihren Urlaub zu nehmen.

Kyodo

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