Laut einer aktuellen Umfrage haben 48 Prozent der LGBTQ-Jugendlichen in Japan im Jahr 2021 über Selbstmord nachgedacht. 14 Prozent der befragten Teenager gaben sogar an, schon mindestens einen Selbstmordversuch hinter sich zu haben.
Die Umfrage wurde von der gemeinnützigen Organisation „ReBit“ durchgeführt, die LGBTQ-Jugendliche unterstützt. Der Leiter der Organisation sagte, die Behörden auf kommunaler und nationaler Ebene sollten „die Risiken, denen LGBTQ-Jugendliche ausgesetzt sind, verstehen und sie in Gegenmaßnahmen einbeziehen, um Selbstmord, Einsamkeit und Isolation zu verhindern“.
Sorgen und Probleme bleiben häufig unausgesprochen
Die Umfrage wurde im September durchgeführt und um die 2.600 Personen im Alter zwischen 12 und 34 Jahren haben eine gültige Antwort eingereicht.
Die Ergebnisse zeigen, dass das gesellschaftliche Bewusstsein für LGBTQ-Themen in Japan zunimmt, aber sie zeigen auch, dass viele junge Menschen nach wie vor nicht die Möglichkeit haben, mit den Erwachsenen in ihrem sozialen Umfeld offen über diese Themen zu sprechen.
Sie können sich nicht an die Lehrkräfte an ihren Schulen oder ihre Eltern wenden, weswegen viele von ihnen letztendlich nicht die Unterstützung erhalten, die sie eigentlich brauchen.
Viele Jugendliche haben niemanden, den sie um Rat fragen könnten
91,6 Prozent der befragten Jugendlichen gaben an, dass sie das Gefühl hätten, ihre Eltern oder Erziehungsberechtigten in dieser Hinsicht nicht um Rat fragen zu können, während 93,6 Prozent der Teenager, die noch zur Schule gehen, das Gefühl hatten, nicht mit dem Lehrpersonal sprechen zu können.
Eine der befragten Personen berichtete, dass das Lehrpersonal ihre Sexualität nicht verstehen würden und ihr gesagt wurde, es handele sich um eine „vorübergehende Wahnvorstellung in der Pubertät“.
Die Umfrageergebnisse von ReBit zeigen auf der anderen Seite auch, dass die Rate der Selbstmordgedanken und -versuche bei Jugendlichen, die einen sicheren Ort haben, an dem sie Rat suchen können, tendenziell zurückgeht.
Einsamkeit greift um sich
Viele LGBTQ-Jugendlichen in Japan führen ein Leben in Isolation und Isolation macht einsam.
Fast 30 Prozent der Teenager und Erwachsenen bis Ende 20, die sich als Teil einer sexuellen Minderheit identifizieren, berichteten, dass sie sich einsam fühlten. Die japanische Regierung hatte an dieser Stelle für diese beiden Altersgruppen einen insgesamt deutlich niedrigeren Prozentsatz veröffentlicht.
Hinweis der Redaktion:
Anmerkung der Redaktion: Sollten Sie Suizidgedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (https://www.telefonseelsorge.de).
Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen helfen konnten, einen Ausweg aus einer problematischen Situation zu finden.