Viele Kindertagesstätten in Japan entsorgen die benutzten Windeln der Kinder nicht selbst, sondern geben sie den Eltern mit. Ein System, das in letzter Zeit zu vielen Beschwerden seitens der Eltern geführt hat. Als Reaktion darauf hat das Gesundheitsministerium nun eine Mitteilung an die Kommunalverwaltungen herausgegeben, in der die Kindertagesstätten dazu aufgefordert werden, die gebrauchten Windeln in ihren Einrichtungen zu entsorgen.
Das Schreiben soll Klarheit schaffen und die Vorteile des neuen Entsorgungssystems aufzeigen. In ihm wird unter anderem erläutert, dass die anfallenden Kosten durch die Betriebskosten der Einrichtungen und die von den Erziehungsberechtigten erhobenen Gebühren gedeckt werden.
Eine Entlastung der Eltern und eine Verringerung des Arbeitsaufwands
Das Ministerium weist in seiner Mitteilung darauf hin, dass die Entsorgung der Windeln in den Einrichtungen am Ende nicht nur die Eltern, sondern auch die Kindertagesstätten selbst entlasten würde.
Das Personal müsste dann nämlich nicht mehr jeden Tag die Windeln jedes einzelnen Kindes für die Übergabe an die Eltern sortieren.
Außerdem wird darauf aufmerksam gemacht, dass staatliche Zuschüsse für den Kauf von Müllboxen für gebrauchte Windeln zur Verfügung stehen.
40 Prozent der Gemeinden fordern die Eltern zur Mitnahme der Windeln auf
Laut einer Umfrage, die 2022 von einem privaten Unternehmen durchgeführt wurde, verlangen etwa 40 Prozent der Gemeinden, die öffentliche Kindertagesstätten betreiben, von den Erziehungsberechtigten, dass sie die verschmutzten Windeln ihrer Kinder mitnehmen.
Eine im Oktober letzten Jahres vom Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales durchgeführte Umfrage ergab zudem, dass die Gebühren, die die Erziehungsberechtigten an Tagesstätten zahlen müssen, wenn sie die Windeln ihrer Kinder nicht mit nach Hause nehmen, überall ähnlich hoch sind.
Die Erziehungsberechtigten müssen in diesem Fall im Schnitt etwa 300 Yen (etwa 2,11 Euro) pro Kind und Monat zahlen.