Die japanische Polizei zeichnete eine Schülerin der dritten Klasse einer Junior High School aus, weil sie half, ein verschwundenes vierjähriges Mädchen wieder mit seinen Eltern zusammenzuführen.
Die Polizei von Chiba berichtet, dass die 15-jährige Nanoha Kondo in einem Gemeindezentrum in der Stadt Narashino für ihre Abiturprüfung lernte. Am Mittag wollte sich die Schülerin in einem nahegelegenen Lebensmittelgeschäft einen kleinen Snack besorgen, wobei ihr ein kleines Mädchen auffiel, das allein und ohne Schirm durch den Regen ging.
Erwachsene gingen einfach weiter
Die Schülerin ging anfangs davon aus, dass die Eltern des Kindes irgendwo in der Nähe sein müssten. Nachdem sie das Mädchen aber in Richtung des National Highway 357 laufen gesehen hatte, machte sie sich Sorgen um das Kind. Die Straße wird generell viel frequentiert und zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung herrschte reger Verkehr.
Obwohl das Mädchen schon völlig vom Regen durchnässt war, nahmen es die meisten Erwachsenen nicht zur Kenntnis und gingen einfach an ihm vorbei. Als auch das Kind sich der Straße näherte, ging Kondo zu ihr und hielt sie am Arm zurück. Dabei bemerkte die Schülerin, dass das Mädchen schon stark ausgekühlt war. Kondo legte dem Mädchen seine eigene Jacke über und fragte nach dem Namen und den Eltern der Kleinen.
Da das Mädchen keine weiteren Aussagen zu seiner Person machte und generell nicht gesund aussah, machte sich die beiden Mädchen auf dem Weg zur nächsten Polizeistation. Bis die beiden dort eintrafen, hellte sich die Stimmung des Kindes ein wenig auf. Bei der Polizei kam heraus, dass das Mädchen ein paar Stunden zuvor ihr Elternhaus verlassen hatte, ohne dass dies bemerkt worden war. Mittlerweile hatten sich die Eltern auf die Suche nach ihrer Tochter gemacht und waren mehr als glücklich, sie wieder in die Arme schließen zu können.
Schülerin wünscht sich mehr Zivilcourage
Die Polizei erklärte, hätte Nanoha Kondo nicht mit Freundlichkeit und Mut reagiert, hätte die Geschichte viel schlimmer ausgehen können. Auch online erhielt die junge Frau für ihre Tat viel Lob, wobei viele Kommentatoren aber auch über das schlechte Verhalten der Erwachsene schimpften. Gleichzeitig wurde angemerkt, dass sich ein Mann nicht so hätte verhalten dürfen, ohne mit Vorurteilen konfrontiert zu werden.
Die Schülerin plädierte ebenfalls dafür, dass die Menschen wieder mehr gegenseitig auf sich Acht geben. Sie wünschte sich, dass in Zukunft viele Menschen zu dem Kind gehen, um ihre Hilfe anzubieten, ohne sich deswegen Sorgen machen zu müssen, wie ihr Verhalten auf andere wirken möge.